Parkplätze werden zum Luxus. Kluge Konzepte und Quartiersgaragen, könnten die Situation mildern. Doch niemand hat das Recht, andere zu gefährden, findet LVZ-Reporter Mathias Orbeck
Leipzig.Viele Jahre wurde das Gehwegparken geduldet. Nun greift das Ordnungsamt durch – nicht nur in der Erich-Zeigner-Allee in Plagwitz. Das mag formal richtig sein. Gehwegparken ist eben nur dort zulässig, wo es baulich möglich und ausdrücklich erlaubt ist. Doch was sollen die Leute denn machen? Vor allem die Erwerbstätigen, die abends von der Arbeit kommen, bekommen massiv Probleme, einen Stellplatz zu finden. Meist ist schon alles zugeparkt – ebenso wie am Tage, wenn Berufspendler auf der Suche sind. Parkplätze sind vielerorts zum Luxus geworden. Und nicht jeder kann aufs private Auto verzichten – auch wenn das oft wünschenswert ist.
Aus diesem Teufelskreis auszubrechen, ist extrem schwierig. Die Stadt kann höchstens Konzepte wie Anwohnerparken entwickeln. Und sie kann Car-Sharing und Quartiersgaragen befördern, wenn sich Investoren finden. Andererseits hat niemand das Recht, schwächere Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Vor allem Kinder gilt es, auf dem Schulweg zu schützen! Leipzigs Stadtteile sind für die Vielzahl von Autos nicht gebaut worden. Da gilt es, kluge Kompromisse zu finden. Auch wenn die für den ein oder anderen Beteiligten hart und mit weiten Wegen verbunden sind.