Bauarbeiten ab April geplant

Leipzigs bekannteste Fußgängerzone soll saniert werden

Blick auf die Petersstraße am Mittwochvormittag.

Blick auf die Petersstraße am Mittwochvormittag.

Leipzig. Jeden Tag laufen und fahren Zehntausende Menschen über die Petersstraße in Leipzig. Die Fußgängerzone – mit temporärem Radverkehr – ist Leipzigs beliebteste und bekannteste Einkaufsmeile. Schon seit dem 13. Jahrhundert ist die Straße als wichtige Magistrale zwischen nördlichem und südlichem Leipzig bekannt, seit Ende des 19. Jahrhunderts säumen große Messe- und Kaufhäuser das Areal. Ende der 1990er Jahre begann die Umgestaltung zur reinen Fußgängerzone. Nun soll ein Teil der beliebten Meile erneut saniert werden. Ab April 2023 plant die Stadtverwaltung umfangreiche Baumaßnahmen.

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Konkret geht es um einen 170 Meter langen Abschnitt zwischen Markt und Preußergäßchen, kurz vor dem früheren Karstadt-Kaufhaus. Vor gut 15 Jahren sorgte diese Ecke bundesweit für Schlagzeilen, weil plötzlich, quasi über Nacht, ein enormes Loch im Boden klaffte. Darunter fanden zu diesem Zeitpunkt bereits Probebohrungen für den späteren City-Tunnel statt. Damals wurde Sand herangeschafft, der Untergrund befüllt und die überraschende Lücke geschlossen. Es sollte nicht die letzte kleinere Baumaßnahme auf der Straße bleiben.

Wachsender Lieferverkehr, jede Woche Hunderttausende Besucherinnen und Besucher und nicht zuletzt auch der Bau des City-Tunnels hätten der Petersstraße und insbesondere dem dortigen Granitpflaster in den vergangenen Jahren enorm zugesetzt, heißt es nun aus dem Neuen Rathaus. Nach zahlreichen Teilinstandsetzungen in den vergangenen Jahren soll dem Gesamtzustand nun grundlegend abgeholfen werden.

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Dienberg: Straße erhält funktionalen und repräsentativen Rang

„Die Petersstraße ist die touristische Visitenkarte Leipzigs und kein bauliches Interim. Nicht nur die Einzelhändler, auch wir als Stadt können einen Beitrag leisten, ihre Anziehungskraft zu bewahren“, erklärte Baubürgermeister Thomas Dienberg (Grüne), auf dessen Initiative hin die Planungen auf den Weg gebracht wurden. „Mit der Sanierung erhält die Straße im Herzen unserer Stadt wieder den funktionalen und repräsentativen Rang, der ihr zusteht.“

Allein entscheiden kann die Stadtverwaltung dies allerdings nicht, nach Stadtbezirksgremien müssen in den kommenden Wochen auch noch diverse Ausschüsse der Ratsversammlung zustimmen. Denn die Sanierung des Teilstücks wird laut Planung mehr als 1,8 Millionen Euro aus der Stadtkasse verlangen – mehr als bei der Sanierung Anfang des Jahrtausends nötig waren. Aus Sicht der Kommune ist Eile geboten, um lange Lieferfristen beim Beschaffen des Materials und die Beeinträchtigung bereits geplanter Großveranstaltungen in der City – beispielsweise der Weihnachtsmarkt 2023 – nicht zu beeinträchtigen. Als Baubeginn wird Mitte April 2023 anvisiert, fünf Monate später, im September, soll die Petersstraße dann fertig im neuen Glanz erstrahlen.

Dickere Platten, neue Bäume und ausgebautes Blindenleitsystem

Dafür notwendig wird vor allem viel Granit, mit dem die Einkaufsstraße durchgängig, einheitlicher und auch dicker als bisher gepflastert werden soll. „Neben dem sechs Meter breiten Mittelstreifen aus breiteren Natursteinplatten entstehen die Randbereiche aus kleinerem Granitpflaster“, heißt es in der Vorlage für die Ratsgremien. Um den künftigen Belastungen besser Stand halten zu können, sollen im etwa sechs Meter breiten Mittelstreifen 18 Zentimeter dicke Platten aus Fichtelgebirgsgranit (Farbton gelb) verarbeitet werden, die in der Regel aus einem Steinbruch in Bayern stammen. Bisher waren die Platten dort vier Zentimeter dünner.

Abgesehen vom brachialen Gestein soll es auch etwas grüner in der Fußgängerzone werden. „Drei neue Kaiserlinden werden in der vorhandenen Baumflucht gepflanzt und verbessern künftig das ökologische Stadtklima“, heißt es weiter. Bisher stehen bereits vier Bäume auf diesem Abschnitt der Fußgängerzone. Das Blindenleitsystem soll weiter ergänzt, die bestehenden Sitzbänke (Typ „Binga“) erneuert und auch vier versenkbare Elektroanschlüsse – sogenannte Elektranten – zur möglichen Zusatzversorgung auf dem Areal verbaut werden.

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Inwieweit Anwohnerinnen und Anwohner sowie die Geschäfte auf der Petersstraße von den Bauarbeiten betroffen sein werden, darüber will die Kommune noch in diesem, spätestens aber zu Beginn des kommenden Jahres auch vor Ort informieren, heißt es.

LVZ

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