Verhandlung am Amtsgericht

Prozessbeginn nach Neonazi-Ausschreitungen in Leipzig-Connewitz

Die festgenommenen Hooligans im Januar 2016.

Die festgenommenen Hooligans im Januar 2016.

Leipzig. Gut zweieinhalb Jahre nach dem Angriff Hunderter Neonazi-Hooligans im Leipziger Stadtteil Connewitz und ersten Verhandlungen in Dresden beginnt am Donnerstag auch in der Messestadt der erste Prozess. Vor dem Amtsgericht müssen sich zwei Tatverdächtige wegen Landfriedensbruchs in einem besonders schweren Fall verantworten. Nach Auskunft eines Gerichtssprechers hat der Vorsitzende Richter zunächst zwei Verhandlungstage angesetzt.

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Insgesamt hat die Staatsanwaltschaft Leipzig in dem Komplex einer Sprecherin zufolge 202 Anklagen erhoben. In insgesamt 103 Verfahren vor den Amtsgerichten Leipzig, Torgau, Eilenburg und Grimma müssen sich in der Regel jeweils zwei Tatverdächtige gemeinsam verantworten.

13 weitere Fälle gab die Ermittlungsbehörde der Sprecherin zufolge nach Dresden ab. Dort haben die Prozesse zum Teil bereits begonnen. Vor dem Landgericht müssen sich laut einem Sprecher derzeit acht Tatverdächtige auch wegen der Krawalle von Connewitz verantworten.

Bereits vor einem Jahr verurteilte das Gericht ein Mitglied der „Freien Kameradschaft Dresden“ unter anderem wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung zu drei Jahren und acht Monaten Haft. In dem Schuldspruch sei eine Einzelstrafe von einem Jahr und vier Monaten wegen der Beteiligung an den Leipziger Ausschreitungen enthalten, erklärte der Sprecher. Das Urteil sei noch nicht rechtskräftig und liege derzeit beim Bundesgerichtshof.

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20 Geschäfte beschädigt – Dachstuhl in Flammen

In dem linksgeprägten Stadtteil Connewitz waren am 11. Januar 2016 mehr als 200 Randalierer durch die Straßen gezogen. Sie demolierten unter anderem rund 20 Geschäfte, zündeten Feuerwerkskörper und versuchten, Barrikaden zu errichten. Fünf Polizisten wurden verletzt, ein Dachstuhl geriet in Flammen.

Die Polizei nahm nach den Ausschreitungen 215 Randalierer fest. Laut Sachsens Innenministerium waren mehrere Dutzend bekannte Rechtsradikale und Hooligans aus ganz Deutschland darunter. Der Vorfall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt.

Von LVZ

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