Sachsens Innenminister kontra Klimablockaden - der Donnerstag in Leipzig
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/HU6ULVSMFVDQJIUMPU3Z3X2E2A.png)
© Quelle: RND
Guten Abend, liebe Leserinnen und Leser,
die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels sind unübersehbar. Es ist verständlich, dass vor allem jüngere Menschen große Sorgen um ihre Zukunft haben und mit Vehemenz Gegenmaßnahmen einfordern. Tatsache ist auch, dass es oftmals noch immer am Willen zur Veränderung fehlt - wie man erst kürzlich an den desolaten Ergebnissen der UN-Klimakonferenz sehen konnte. Wissenschaft und Umweltgruppen warnen zunehmend frustrierter: Die Zeit, in der noch entscheidende Kurskorrekturen möglich sind, verrinnt schnell.
Die Klimaschutz-Gruppe „Letzte Generation“, zu der auch einige Leipzigerinnen und Leipziger gehören, hat ihr Repertoire an Protestformen in den vergangenen Monaten wohl zunehmend auch deshalb radikalisiert: Blockierte Straßen, Kartoffelbrei auf Kunstwerken und sogar ein komplett lahmgelegter Großflughafen gehören inzwischen dazu. Seit Wochen wird scharf darüber diskutiert, inwieweit solche Aktionen angemessen, ethisch vertretbar und juristisch legal sind. Meine Kollegin Antonie Rietzschel hat Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) gefragt, wie er zum Protest der „Letzten Generation“ steht. Seine Haltung ist klar:
Wenn sich sogenannte Aktivisten an Kunstschätze oder auf Straßen oder auch auf Landebahnen kleben, außerdem Kraftwerke blockieren, sind das schwerwiegende Gefährdungen der öffentlichen Sicherheit.
Armin Schuster (CDU), Sachsens Innenminister.
In Bayern wurden - nicht unumstritten - Mitglieder der Gruppe bereits ohne Gerichtsverfahren präventiv in Haft genommen. In Sachsen ist so etwas laut Polizeivollzugsdienstgesetz übrigens auch möglich. Ob der Innenminister die Anwendung der Präventivhaft im Freistaat künftig bei radikalen Klimaschützern forcieren lässt? Lesen Sie es im Text meiner Kollegin selbst.
Bild des Tages
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/GFWSXMHU6NO4FHDJQYKXDFVFH4.jpg)
Bahn frei - auf der Hundeschnellstraße: Am Donnerstagmorgen war auf der B2 auf Höhe Leipziger Südvortstadt ein Jack-Russell-Terrier unterwegs. Die Polizei hatte einige Mühe, den Flitzer einzufangen. Wie es hieß, hatte der Hund beim Gassigehen seine Leine durchgebissen. Am Ende konnten Halterin und Hund wieder vereint werden.
© Quelle: Steffi Robak
Fünf Lese-Empfehlungen für Sie
- Leipzig bekommt eine neue S-Bahn-Linie: Leipzigs S-Bahn-Netz wächst um eine neue Linie für den Stadtverkehr. Wie der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) mitteilt, wird mit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember auch erstmals die neue S10 aufs Gleis gesetzt. Wie verläuft die Strecke?
- Max Eberl tritt seinen Job bei RB Leipzig an: Er war in den vergangenen Jahren das Gesicht von Borussia Mönchengladbach. Nun lächelt Max Eberl für RB Leipzig in die Kamera. Nach eineinhalb Jahren ohne Sportdirektor ist Eberl hier der neue starke Mann im sportlichen Bereich.
- Die Wochenendtipps für Leipzig: Julius Fischer und Christian Meyer zelebrieren am Samstag wieder im Felsenkeller das „Fest der Liebe“. Am Sonntag findet im Auwald die Nikolauswanderung des Vereins Leipziger Wanderer statt. Wir haben noch weitere Tipps gesammelt.
- Braucht Leipzig einen Bestattungswald? Viele Menschen wollen ihre letzte Ruhe unter einem Baum finden. Doch ist dafür ein Bestattungswald in Leipzig notwendig? Über eine Petition muss nun der Stadtrat entscheiden.
- Adler plant Abflug aus Leipzig: Der Immobilienriese Adler Group will sich von Leipzig verabschieden. Im Rahmen eines Sparkurses habe das hoch verschuldete Unternehmen entschieden, nun einen „Übergang zu einem ausschließlich in Berlin verankerten Portfolio“ einzuleiten.
Zitat des Tages
Keiner weiß, wie das Frachtaufkommen in zehn oder zwanzig Jahren aussieht. Die nächste Zeit werden wir aber den Anstieg mit größeren Maschinen meistern – und zwar ohne mehr Starts und Landungen.
Elio Curti, Vorsitzender der Geschäftsführung am DHL Hub Leipzig,
Das ganze Interview mit Elio Curti zur Zukunft des Frachtverkehrs am Leipziger Flughafen lesen Sie hier.
Das wird morgen für Leipzig wichtig
- Geflügelschau ohne Geflügel: Am Freitag wird im Congress Center Leipzig die 126. Lipsia Rassegeflügelschau eröffnet. Aufgrund der aktuell grassierenden Vogelgrippe darf allerdings kaum Geflügel ausgestellt werden. Dafür gibt es zum Beispiel Kaninchen.
- Prozess im Mordfall Jesse L.: Am Landgericht wird weiter gegen einen Mann verhandelt, der im Januar in Schkeuditz einen 19-Jährigen mit einem Schuss in den Kopf getötet und dem Opfer mehrere Kilogramm Marihuana sowie Cannabis gestohlen haben soll.
- Kraftklub in Leipzig: Die Kummers sind wieder in der Stadt. Nachdem Nina und Lotta Kummer im November mit ihrer Band Blond im Conne Island abgeräumt haben, kommen morgen Abend nun Felix und Till mit Kraftklub in die Arena. Beginn ist 19.30 Uhr.
Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Abend,
Matthias Puppe