Feuerteufel

Schon mehr als 50 Brandanschläge auf Autos in Leipzig in diesem Jahr

Der in der Leipziger Haydnstraße durch einen Brandanschlag zerstörte Jaguar wird abtransportiert. Es entstand ein Schaden von rund 90.000 Euro.

Der in der Leipziger Haydnstraße durch einen Brandanschlag zerstörte Jaguar wird abtransportiert. Es entstand ein Schaden von rund 90.000 Euro.

Leipzig. Ein lauter Knall und dann schlugen auch schon meterhohe Flammen aus dem Motorraum des über 90.000 Euro teuren Jaguar F-Pace: In der Haydnstraße ist in der Nacht zu Freitag gegen 1.30 Uhr erneut ein Auto von Brandstiftern zerstört worden (LVZ.de berichtete). Zwei daneben geparkte Pkw – ein Mercedes und ein Opel Astra – wurden beschädigt. Allein in diesem Jahr fielen nach Informationen der Polizei schon mehr als 50 Fahrzeuge unbekannten Feuerteufeln zum Opfer.

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Die Ermittler gehen davon aus, dass sich die Fallzahlen bis Ende des Jahres auf einem ähnlichen Niveau wie 2017 bewegen werden. Da wurden im gesamten Stadtgebiet 70 Fahrzeuge abgefackelt, bis 12. September dieses Jahres waren es bereits 53. So ging am Freitag 20 Minuten nach dem Firmen-Jaguar ein stillgelegter Opel Vectra in Flammen auf, der auf einem Parkplatz in der Grünauer Potschkaustraße abgestellt und seit Monaten nicht mehr bewegt worden war.

Polizei geht von politischen Motiven aus

Bei einer Vielzahl von Fällen können die Motive allenfalls erahnt werden. Doch nach Erkenntnissen der Polizei sind häufig auch politisch motivierte Straftäter mit Grillanzünder oder Leim als Brandbeschleuniger unterwegs. So tauchte nach dem Brandanschlag auf drei Fahrzeuge der LVZ-Post im April dieses Jahres auf einem von Linksextremisten genutzten Internetportal ein Bekennerschreiben auf, in dem die Verfasser den Anschlag in Zusammenhang mit einer Attacke auf die Ditib-Moschee im Januar 2018 und die folgende Berichterstattung der LVZ zur Fahndung der Polizei nach einem Tatverdächtigen stellten.

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Militante Gentrifizierungsgegner wurden von der Polizei hinter Anschlägen auf zwei Bagger zwischen Siemeringstraße und Josephstraße vermutet. Ende August ging auf einer Baustelle in der Gießerstraße eine Baumaschine in Flammen auf. Man habe die diese in Brand gesetzt, um die Firma, der sie gehört, zu treffen, ihr „direkten Schaden zufügen“ zu können, hieß es wenig später auf dem linksalternativen Portal Indymedia.

Jaguar in der Haydnstraße in Leipzig ausgebrannt.
Jaguar in der Haydnstraße in Leipzig ausgebrannt.

Jaguar in der Haydnstraße in Leipzig ausgebrannt.

Immer wieder trifft es Luxuswagen

Auch Fahrzeuge politischer Gegner gerieten schon ins Fadenkreuz. Im September 2016 traf es den Wagen der damaligen AfD-Bundesvorsitzenden Frauke Petry an der Ecke Haydnstraße/Simsonstraße. Rund 280 .000 Euro Schaden richteten Brandstifter bei einem Anschlag auf das Jaguar-Autohaus in Neulindenau im August 2016 an, bei dem sieben Nobelkarossen zerstört wurden. Angeblich sei das Autohaus Sponsor eines "von Nazis durchgeführten" Kampfsportevents gewesen, hieß es in einem Bekennerschreiben. Im Dezember 2016 traf es drei Fahrzeuge des Ordnungsamtes in Leutzsch – auch dazu bekannten sich militante Linke.

Manche Täter haben es hingegen schlicht auf Luxuswagen abgesehen, auf „Bonzenkarren“, wie es heißt. So wurde im August 2017 in der Semmelweisstraße ein Jaguar XKR Coupé durch Brandstiftung zerstört, im Juli 2016 eine Mercedes-S-Klasse in der Ferdinand-Rhode-Straße.

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Im aktuellen Fall liegt bisher kein Bekennerschreiben vor. Die Kripo ermittelt in alle Richtungen.

Von Frank Döring

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