Die Blockade einer Zufahrt des DHL-Logistikzentrums als Protest gegen den Ausbau des Frachtflughafens Leipzig/Halle hat ein kontroverses Echo hervorgerufen. Eine der Aktivistinnen äußert sich nun und erhebt Vorwürfe gegen die Polizei.
Leipzig. „Am Montag habe ich alle Termine abgesagt. Ich bin immer noch zittrig und finde erst Stück für Stück zurück in meinen Alltag“, sagt die junge Frau, deren Name der Redaktion bekannt ist. Gemeinsam mit rund 50 anderen Aktivistinnen und Aktivisten hatte die 25-Jährige laut eigener Aussage am vergangenen Wochenende 38 Stunden auf der Polizeiwache in der Leipziger Dimitroffstraße 1 zugebracht.
Am Freitagabend habe sie mit der Gruppe unter dem Slogan "Cancel LEJ" gegen den Ausbau des Frachtflughafens Leipzig/Halle und für ein Nachtflugverbot demonstriert. Die überwiegend jungen Demonstrierenden blockierten hierfür eine Zufahrt des DHL-Logistikzentrums. "Ich kenne die Geschichten, mit welchen Mitteln gegen friedlichen Protest für Klimagerechtigkeit vorgegangen wird. Aber dass es noch viel schlimmer werden könnte, das habe ich nicht erwartet", schildert die Studentin. Dabei sei die Stimmung bei der Ankunft noch gut gewesen. Auch die Polizei habe gelassen reagiert: "Als die Versammlung dann angemeldet war, habe ich gedacht: ,Perfekt, jetzt ist es legal, was wir machen.'"