Streik legt am Freitag den Nahverkehr in Leipzig lahm
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Bei den LVB wird am Freitag gestreikt.
© Quelle: Kempner
Leipzig. Ein kurzfristig angekündigter Streik soll am 13. April 2018 weite Teile des Nahverkehrs in der Messestadt lahmlegen. Die Gewerkschaft Verdi hat bei den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) sowie deren Tochterfirmen Leipziger Stadtverkehrsbetriebe (LSVB) und LeoBus zu Warn- und Solidaritätsstreiks aufgerufen. Darüber informierte die Leipziger-Gruppe am Donnerstagnachmittag.
Streik 2019:Keine Arbeitsniederlegungen in dieser Woche
Verdi rief die Fahrer dazu auf, ab 3 Uhr Busse und Bahnen in den Depots stehen zu lassen. Die Arbeitsniederlegungen sollen bis 14 Uhr dauern. Fahrgäste müssten sich ab Betriebsbeginn am Morgen auf erhebliche Einschränkungen und Ausfälle einstellen, sagte LVB-Sprecherin Katja Gläß auf Anfrage von LVZ.de.
Ausfälle auf allen Bus- und Bahnlinien möglich
Vom Streik betroffen sein könnten alle Bahn- und Buslinien im LVB-Netz, so Gläß. Die genauen Auswirkungen seien noch nicht abzusehen, da nicht bekannt sei, wie viele Fahrer sich an den Arbeitsniederlegungen beteiligen werden. Streikberechtigt seien theoretisch alle 1800 Arbeitnehmer, die durch die Verhandlungen betroffen sind, so Gläß.
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Die LVB raten Fahrgästen am Freitag auf andere Verkehrsmittel umzusteigen, wenn sie pünktlich ans Ziel kommen müssen. Die S-Bahnen würden wie gewohnt fahren, hieß es vom Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV). Auch die LVB-Nightliner von Donnerstag auf Freitag sollen noch nach Plan unterwegs sein. "Wir gehen davon aus, dass die über den Dienstbeginn 3 Uhr verlaufenden Touren auch beendet werden", so Gläß.
Über die Auswirkungen des Streiks wird LVZ.de aktuell berichten. Die LVB wollen in ihren Online-Verkehrsmeldungen auf www.l.de und via Twitter über alle Störungen aktuell informieren.
Auch Streiks bei Kitas, Horten und Stadtreinigung
Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten der Verkehrsbetriebe in Leipzig, Dresden, Chemnitz, Zwickau und Plauen unter anderem die Reduzierung der Arbeitszeit auf 38 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Außerdem will sie eine Mindestruhezeit von zwölf Stunden zwischen den Diensten und weitere Verbesserungen durchsetzen.
Auch bei Kitas, Horten und der Stadtreinigung in Leipzig wird am Freitag gestreikt. Nach Angaben der Stadt bleiben 88 Kitas und Horte geschlossen oder können nur eingeschränkt öfffnen. Verdi spricht vom "Höhepunkt der Warnstreikwelle".
Die Gewerkschaft will sechs Prozent mehr Geld für die Angestellten im öffentlichen Dienst, mindestens aber 200 Euro zusätzlich im Monat. Die voraussichtlich letzte Verhandlungsrunde startet an diesem Sonntag in Potsdam. Ab 9.30 Uhr am Freitag plant Verdi in Leipzig eine Großdemo vom Wilhelm-Leuschner-Platz zum Richard-Wagner-Platz. Hier wird ab 11 Uhr bei einer Kundgebung auch Verdi-Chef Frank Bsirske erwartet.
Auch in Dresden will die Gewerkschaft am Freitag demonstrieren. Insgesamt werden in beiden Städten mehr als 4000 Teilnehmer erwartet. "Den Verhandlungsführern auf Arbeitgeberseite werden wir eindrucksvoll vor Augen führen, wie entschlossen die Beschäftigten aus den Dienststellen der Kommunen und des Bundes für die Durchsetzung ihrer Forderungen eintreten", sagte Oliver Greie, Verdi-Landesbezirksleiter für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Robert Nößler