Im Projekt „Start-Training“ helfen Studierende den Lehrerinnen und Lehrern, dass ihr Unterricht läuft – und erweitern so ihre eigene Praxiserfahrung. Ein Report aus einer Leipziger Oberschule.
Leipzig. Es ist ein heißer Sommertag – "28 Grad Celsius Raumtemperatur ", liest Tillmann Fünfstück im Zimmer 105 der Apollonia-von-Wiedebach-Schule vom Thermometer ab. "Ziemlich heftig", seufzt er. Aber immerhin passt die Hitze zum Thema der Stunde. Der Physik-Lehrer wird das Thermometer gleich in 100 Gramm Eis stecken, das allmählich zu Wasser schmelzen und schließlich verdampfen wird. Aggregatzustände stehen im Lehrplan der Klasse 6a an der Connewitzer Oberschule, die ihr Interim zurzeit im Zentrum-Südost hat.
Er gehe mal kurz in die Schulküche, kündigt Fünfstück an, „das Eis holen“. Der zwölfjährige Adam sitzt in der ersten Reihe und ist für seine Sprüche bekannt. „Bringen Sie mir auch ein Eis mit?“, ruft er. Der Lehrer lächelt, aber nur kurz. Aus allen Ecken des Zimmers wiederholen Schülerinnen und Schüler den Witz. „Ruhe jetzt“, mahnt Fünfstück. Da mischt sich David Rentel ein. Der 28-jährige Lehramtsstudent sitzt ganz hinten im Zimmer. „Das ist doch nur gefrorenes Wasser. Das schmeckt doch eh nicht“, sagt er leise zu Luis in der letzten Bankreihe. „Doch, Eiswürfel schmecken!“, entgegnet der.