150 Tage nach Beginn der Invasion
Auch 150 Tage nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine verlassen Menschen die Kriegsgebiete. Mehr als 9000 leben aktuell in Leipzig, darunter sind 3000 Kinder.
Leipzig. Der russische Krieg gegen die Ukraine bleibt das bestimmende Thema dieses Sommers. Dabei hat sich der Fokus inzwischen etwas verschoben, geht es seltener um die direkt betroffenen Opfer der Invasion. Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer mussten bereits ihre Heimat verlassen und harren in Europa aus. 900.000 haben es seit Februar bis nach Deutschland geschafft – allein in Leipzig wurden 10.000 Ankommende registriert.
Nicht alle sind geblieben, aber die meisten. Parallel dazu kommen noch immer Menschen am Leipziger Hauptbahnhof an – zwei Dutzend sind es wöchentlich. Abzüglich der Abgänge seien aktuell knapp 9200 Geflüchtete aus den Kriegsgebieten in Leipzig gemeldet, heißt es aus dem Verwaltungsdezernat im Neuen Rathaus. Darunter seien mehr als 3000 Kinder und Jugendliche, die meisten im schulpflichtigen Alter. Bis zum Beginn des nächsten Schuljahres brauchen alle einen Platz in den Bildungseinrichtungen der Stadt. Dazu kommen 650 Seniorinnen und Senioren – wobei erstere klar in der Mehrheit sind. Unter den Erwachsenen sind insgesamt zwei Drittel Frauen, die um Ehemänner, Väter, Söhne und Brüder bangen.