Wissenschaftliche Studie

Uni Leipzig erforscht Gefühle per App – alte Smartphones gesucht

Die Uni Leipzig sucht alte Smartphones. Mit Apps bestückt können diese bei der Durchführung einer Studie helfen. (Symbolbild)

Die Uni Leipzig sucht alte Smartphones. Mit Apps bestückt können diese bei der Durchführung einer Studie helfen. (Symbolbild)

Leipzig. Für geplante Studien über Emotionen und Motivation in Lern- und Arbeitssituationen ist die Universität Leipzig auf der Suche nach Teilnehmern. Außerdem werden alte Smartphones für die Erfassung der Gefühlslagen benötigt. Spezielle Apps helfen den Teilnehmern, sich an der Untersuchung zu beteiligen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Julia Moeller von der Universität Leipzig erforscht das Zusammenspiel positiver und negativer Gefühle in Lern- und Arbeitskontexten. Dafür erfassen die Teilnehmer Emotionen und Motivationen während der Arbeit oder des Schulbesuches mit dem Handy. „Diese Methode hilft uns zu verstehen, welche Gefühle in welchen Situationen zusammen erlebt werden“, erklärt die Wissenschaftlerin. Negative Gefühle wie Angst oder Stress und positive Erlebnisse wie Interesse, Motivation oder Lernfreude können nach ihren Erkenntnissen kombiniert auftreten.

Stress und Lernfreude treten parallel auf

Die Smartphone-Apps senden mehrfach täglich kurze Fragen an die Studienteilnehmer. Nach dieser Methode untersuchte Moeller in ihrer jüngsten internationalen Studie die Emotionen von 26.000 High-School-Schülern. Diese wurde am Yale Center of Emotional Intelligence durchgeführt. Die Auswertung ergab, dass jeder dritte von ihnen gemischte Gefühle für die Schule empfand. In den untersuchten Lernsituationen wurden besonders häufig Kombinationen von hohem Stress mit Lernfreude und dem Gefühl von Akzeptanz festgestellt.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Weitere Studien ergaben, dass jeder dritte Schüler in Finnland in weiterführenden Schulen Stress- und Erschöpfungwerte gepaart mit erhöhter Motivation erlebte. „Dies zeigt, dass auch hochmotivierte Schüler und Arbeiter Unterstützung benötigen, um eigene Ressourcen zu bewahren und zu erneuern“, fasst Moeller zusammen. Die Studien deuten darauf hin, dass hohe Anforderungen sowohl motivierend wirken als auch Negativgefühle auslösen können.

Lernklima verbessern

Ähnliche Studien sind nun auch für Deutschland geplant: Am Institut für Bildungswissenschaften der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät in Leipzig soll untersucht werden, wie häufig solche gemischten Gefühle in Deutschland erlebt werden.

Ein Ziel der Studien war es nach den Aussagen der Wissenschaftlerin, das Schul- und Lernklima zu verbessern: So könne die App neben der Befragung auch direkt in Lernsituationen Tipps zur Regulierung negativer Gefühle geben.

Zur Unterstützung ihrer Arbeit hofft die Nachwuchsforscherin auf Spenden alter Smartphones aus der Bevölkerung. Ebenso interessierte Studienteilnehmer werden gesucht: „Über Nachrichten von Lehrkräften und Unternehmen, die Interesse daran haben, die Emotionen und Motivationen ihrer Schüler und Arbeitnehmer zu erfassen, freuen wir uns“, sagt Moeller.

Interessierte erreichen Julia Moeller per Mail unter julia.moeller@uni-leipzig.de.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Von Maria Sandig

Mehr aus Leipzig

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken