Unterwassertunnel und Südamerikaanlage: Leipziger Zoo plant fünf neue Bauabschnitte
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Im Südzipfel der Südamerikaanlage entsteht eine Wasserwelt für Pinguine und Robben.
© Quelle: Zoo Leipzig
Leipzig. Entstehen sollen ein 360-Grad-Unterwassertunnel, eine Südamerikaanlage oder eine asiatische Inselwelt.
„Wir sind bereits ein gutes Stück vorangekommen. Aber kritische Bereiche wie die Bärenburg, die Leopardenhaltung, zentrale Zoobereiche und die gesamte Themenwelt Südamerika verlangen auch weiterhin die konsequente Fortsetzung des Masterplanes“, fasste Zoodirektor Jörg Junhold am Mittwoch bei der Vorstellung der Pläne zusammen. Oberbürgermeister Burkhard Jung habe bereits am Dienstag den Plänen zugestimmt und damit das Beschlussverfahren durch den Stadtrat eingeleitet, hieß es weiter.
Die Leipziger Ratsversammlung hatte vor zwölf Jahren das strategische Konzept Zoo der Zukunft beschlossen. Damals drohte der verschlissenen Anlage die schrittweise Schließung. Seiher sind das Pongoland, die Kiwara-Savanne und vor einem Jahr das Gondwanaland entstanden. Insgesamt wurden dafür rund 100 Millionen Euro investiert. Die Besucherzahlen erhöhten sich von 750.000 im Jahr 2000 auf 2,1 Millionen im vergangenen Jahr.
„Der Zoo ist unter der Leitung von Dr. Jörg Junhold zur besucherstärksten Kultur-, Bildungs- und Freizeiteinrichtung der Stadt geworden und hat einen großen Anteil an der überregionalen Wahrnehmung Leipzigs“, betont Michael Faber, Bürgermeister für Kultur und Aufsichtsratsvorsitzender der Zoo Leipzig GmbH.
Das Geld für die neuen Investitionen kommt zu 30 Prozent aus dem Investitionshaushalt der Stadt und zu 70 Prozent aus Krediten und Eigenkapital des Zoos. So sehen die Pläne im Einzelnen aus:
Abschnitt I: Neuer Ausgangsbereich, Amurleoparden, Infrastruktur (2012-2014)
Die gestiegene Besucherzahl erfordert einen separaten Ausgangsbereich, der um eine begehbare große Flamingovoliere ergänzt wird. In der Tigerfarm leben derzeit noch Amur- und Schneeleoparden. Beide Arten sind hoch bedroht und sollen auch künftig im Zoo gehalten werden. Die Amurleoparden erhalten eine übernetzte Anlage im Stil eines Felshangs mit Wasserlauf neben der Tiger-Taiga.
[image:php2Ocu9s20120613154502.jpg]Abschnitt II: Bärenburg, Kiwara-Savanne für Nashörner, Gründergarten (2013-2015)
Die Spitzmaulnashörner erhalten an der Kiwara-Savanne Freianlagen in einer original afrikanischen Felskopie. Teilweise erfolgt die Zusammenlegung mit Bewohnern der Savanne und Mantelpavianen. Die nicht mehr genutzte historische Bärenburg wird zu einem Spielplatz für alle Altersstufen umgestaltet. Auf dem Aquariumsvorplatz entsteht ein Brunnen. Anstelle der Flamingos ziehen Krallenaffen auf zwei kleine Inseln. Das denkmalgeschützte Tieraffenhaus wird zur Unterkunft für bedrohte Vögel und Kleintiere.
Abschnitt III: Himalaya, Pantanal/Pampa/Patagonien, Infrastruktur (2015-2017)
An den neu erstellten Raubtierfelsen neben dem Zugang vom Gondwanaland entsteht die asiatische Hochgebirgswelt Himalaya mit einer begehbaren übernetzten Anlage für Schneeleoparden, Rote Pandas sowie Geier. Die historische große Vogelvoliere wird – nach vollständiger und denkmalgerechter Sanierung – an diese Anlage angebunden. Die Themenwelt Südamerika erstreckt sich unter dem Stichwort „vom Pantanal über die Pampas nach Patagonien“ von Nord nach Süd – wie der echte Kontinent. Nasenbären, Mähnenwölfe, Große Ameisenbären sowie Vikunjas aus der Familie der Kamele werden die Themenwelt bewohnen.
[image:phpCWlYeL20120613153957.jpg]Abschnitt IV: Feuerland – Pinguine und Robben (2016-2018)
Im Südzipfel der Südamerikaanlage entsteht eine Wasserwelt für Pinguine und Robben. Eine Wellenanlage sorgt für Meeresstimmung und soll die Tiere beschäftigen. Über den ersten begehbaren 360-Grad-Unterwassertunnel steigen die Besucher von den Pinguinen zu den Robben hinab und erleben die Tiere wie bei einem Tauchgang.
Abschnitt V: Asiatische Inselwelt mit Volieren und Kranichanlage, Sulawesi (2018-2020)
Die vorhandenen Vogelteiche werden zu einer Inselwelt vergrößert, die zahlreiche asiatische Arten beherbergen wird, wie Leierhirsch, Moschustier, Bartaffe und Rothund. An der Stelle des alten Vogelhauses erhalten die Gebirgsloris und Mandschurenkraniche eine neue Anlage.
Das an den Löwenstall angrenzende Gebäude für Wildhunde (derzeit für Kängurus genutzt) wird mit einer großzügigen Freianlage versehen, um die neue Art halten zu können. Angrenzend an den nördlichen Teil der Bärenburg werden Anoas und Babirusas in einem großzügigen Freigehege präsentiert.
Alles rund um den Zoo Leipzig können Sie in unserem Zoo-Special auf LVZ-Online finden.
Matthias Roth