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Stellenabbau bei VW Zwickau

BMW in Leipzig: Nachfrage nach Fahrzeugen ist groß

Die Nachfrage nach den in Zwickau gefertigten ID-Modellen von Volkswagen ist derzeit mau, weshalb ein Stellenabbau geplant ist. Anders sieht es bei BMW in Leipzig aus. Hier soll in Kürze auch der Mini Countryman gefertigt werden.

Die Nachfrage nach den in Zwickau gefertigten ID-Modellen von Volkswagen ist derzeit mau, weshalb ein Stellenabbau geplant ist. Anders sieht es bei BMW in Leipzig aus. Hier soll in Kürze auch der Mini Countryman gefertigt werden.

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Leipzig. Die Nachfrage nach den in Zwickau gefertigten ID-Modellen von Volkswagen ist derzeit mau, weshalb ein Stellenabbau geplant ist. Anders sieht es bei BMW aus. Das Werk sei gut ausgelastet – nicht zuletzt wegen des Mini Countryman, der in Kürze gefertigt wird.

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Das sagt Werkleiterin Petra Peterhänsel im Gespräch mit der LVZ. „Ich finde es schade, dass bei VW die Nachfrage nach E-Mobilien verhalten ist. Alle haben gewusst, dass Risiken in der Transformation stecken. Letztlich entscheidet der Kunde, was er fahren möchte.“

Die BMW-Modelle aus Leipzig seien weiter gefragt. „Unsere Strategie bei BMW ist es, dass wir Fahrzeuge aller Antriebe – vom Benziner, Hybrid bis zum E-Auto – auf einer Linie produzieren. So können wir auf die unterschiedliche Nachfrage reagieren.“

Diese Strategie sei die richtige. Das Werk sei für die nächsten Monate ausgelastet. „Mit dem Mini Countryman, den es auch in der E-Variante geben wird, sind wir bei BMW in Leipzig voll ausgelastet“, blickt Peterhänsel voraus.

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Der neue Mini Countryman. Er wird im BMW-Werk in Leipzig gebaut – auch in der E-Variante.

Der neue Mini Countryman. Er wird im BMW-Werk in Leipzig gebaut – auch in der E-Variante.

VW-Tochter Porsche investiert in Leipzig

VW hatte sein Werk in Zwickau in den vergangenen Jahren für 1,2 Milliarden Euro zur reinen Fabrik für Elektrofahrzeuge umgebaut. Dieses Jahr sollte die Produktion eigentlich zulegen.

Auch bei Porsche wird im Leipziger Werk die Strategie gefahren, dass auf einer Montagelinie drei Antriebsarten gefertigt werden können – Verbrenner, Hybride und rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge.

Aktuell investiert Porsche in Leipzig rund 500 Millionen Euro in die Fertigung des neuen Macan. Die nächste Generation des Kompakt-SUV soll 2024 als reines Elektroauto vom Band laufen. Weitere Modelle mit Elektroantrieb sollen im sächsischen Werk gebaut werden. Die VW-Tochter verfolgt das Ziel, den Anteil der Neufahrzeuge mit vollelektrischem Antrieb bis 2030 auf mehr als 80 Prozent zu erhöhen.

Verein ACOD fordert Infrastruktur und Förderung

Auf dem Kongress des Automotive Cluster Ostdeutschland (ACOD), der derzeit bei Porsche in Leipzig stattfindet, spielt der mögliche Stellenabbau bei Volkswagen in Zwickau auch eine Rolle. „Alle haben die deutschen Autobauer gedrängt, voll auf Elektromobilität zu setzen“, sagt Jens Katzek, Geschäftsführer des Vereins ACOD. „Das haben diese getan. Dabei war allen klar, dass der Weg nicht einfach wird.“

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Eine Umkehr stehe nicht zur Disposition, das sei auf dem Kongress wiederholt gesagt worden. „Umso wichtiger ist es jetzt, das Vertrauen der Verbraucher zu stärken. Wir brauchen rasch eine gute und verlässliche Lade- und Energienetz-Infrastruktur und unbürokratische Förderung des Endverbrauchers“, so Katzek.

CDU-Politiker fordert Technologieoffenheit

Der Zwickauer CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Körber macht für die Situation im VW-Werk vor allem die Politik der Ampelregierung verantwortlich. „Seit dem 1. September ist nicht nur die gewerbliche Förderung für E-Fahrzeuge entfallen. Schon zu Jahresbeginn waren die staatlichen Zuschüsse für private Käufer von Elektrofahrzeugen deutlich reduziert worden. Um das Ausbautempo bei der E-Mobilität beizubehalten, hätte aber die Förderung nicht abgeschafft werden dürfen.“

Mit diesem Förderstopp habe die Ampel gezeigt, dass sie kein verlässlicher Partner für die Menschen ist, die persönlich in Klimaschutz investieren wollen. Körber fügt hinzu: „Weitere Arbeitsplatzverluste drohen auch außerhalb der Automobilindustrie, weil durch das Auslaufen der staatlichen Förderung nun auch der gerade erst begonnene Hochlauf der Elektromobilität in Handwerk und Mittelstand gebremst wird.“

Er sieht zudem im hohen Strompreis einen Grund, warum weniger E-Autos bestellt werden. „Die künstliche Verknappung des Stromangebotes durch die willkürliche Stilllegung unserer Kernkraftwerke oder auch das vergangene Woche von der Ampelkoalition beschlossene Heizungsgesetz tragen nicht zu mehr Vertrauen und Akzeptanz der Bürger und Unternehmen in die Energiewende in Deutschland bei.“

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Der CDU-Politker sagte, dass die Politik des Bevormundens, Gängelns und Verbietens ein Ende haben müsse, und forderte Technologieoffenheit.

LVZ

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