Bundesweiter Warntag am 14. September - So läuft der Probealarm in Sachsen ab
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Beim letzten bundesweiten Warntag im Dezember ploppten die Warnmeldungen zeitgleich auf den Smartphones auf – allerdings nicht bei jedem.
© Quelle: imago
Leipzig. Der nächste bundesweite Warntag findet am 14. September statt. An diesem Tag werden die Warnsysteme getestet, mit denen die Bevölkerung vor plötzlichen lebensgefährlichen Ereignissen wie Starkregen, Hochwasser, Bränden oder Umweltkatastrophen gewarnt wird. Schwachstellen bei den technischen Systemen und Abläufen sollen aufgespürt und im Nachgang beseitigt werden. Gleichzeitig dient der Tag dazu, dass die Menschen sich informieren können, wie eine Warnung abläuft und wie damit umzugehen ist.
So läuft der Probealarm ab
Um 11 Uhr wird ein Probealarm in Form eines Warntextes an alle Multiplikatoren verschickt, die an das Modulare Warnsystem des Bundes angeschlossen sind. Diese Multiplikatoren – zum Beispiel Rundfunksender und App-Server – versenden die Probewarnung zeitversetzt an Fernseher, Radios und Smartphones. Dort können die Menschen die Warnung dann lesen oder hören. Gleichzeitig können die Bundesländer ihre kommunalen Warnmittel wie Lautsprecherwagen oder Sirenen testen – dies ist freiwillig, wurde aber im vergangenen Jahr von den Kommunen und Landkreisen in ganz Sachsen genutzt. Auch am 14. September nehmen wieder alle teil.
Um möglichst viele Menschen zu erreichen, wird der Probealarm über viele verschiedene Wege verbreitet: Radio und Fernsehen, Internetseiten, Social Media, Warn-Apps, digitale Stadtanzeigetafeln, Lautsprecherwagen oder Sirenen. Gegen 11.45 Uhr erfolgt auf dem gleichen Weg die Entwarnung.
Warnung per Handy: Cell Broadcast wird erneut erprobt
Auch die Warnung übers Handy mittels Cell Broadcast – ohne dass dafür eine App nötig ist –wird erneut geprobt. Dabei wird eine Testnachricht über die Mobilfunknetze an Handys und Smartphones übermittelt. Allerdings wird über Cell Broadcast noch keine Entwarnung versendet. Die Möglichkeit, auch über diesen Warnkanal zu entwarnen, wird derzeit von den Mobilfunknetzbetreibern geprüft. Ende Februar 2023 war der Warnkanal Cell Broadcast bundesweit in den Praxisbetrieb gegangen. Auch die Menschen im Freistaat Sachsen werden damit über ihre Mobiltelefone vor Gefahren gewarnt.
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Beim bundesweiten Warntag am 14. September ertönen beim Probealarm die Sirenen, sofern sie noch vorhanden sind.
© Quelle: Thomas Kube
Das ging beim Probealarm im vergangenen Jahr schief
Sirenen-Warntöne: Sie waren überall dort gut zu hören, wo es noch funktionstüchtige Sirenen gibt. Die Stadt Leipzig hat kein flächendeckendes Sirenennetz mehr – die Alarmanlagen, die einst vor Luftangriffen warnten, wurden nach der Wende außer Dienst gestellt. Stattdessen setzt Leipzig auf einen Warnmittel-Mix, zu dem auch die Haltestellen-Anzeigen der LVB und Lautsprecherwagen gehören. Anders in Dresden – dort ist nach dem Hochwasser 2002 ein Sirenensystem installiert worden. Derzeit gibt es rund 3200 Warnsirenen im Freistaat, das Netz soll weiter ausgebaut werden.
Warnmeldungen auf dem Handy: Sie kamen bei einigen Menschen nicht oder erst verspätet an. Auch die Entwarnung erhielt nicht jeder. Gründe dafür waren unter anderem, dass das Mobiltelefon nicht eingeschaltet war, kein Netz hatte oder eine veraltete Software-Version installiert war. Oder dass die Option „Notfallbenachrichtigungen zulassen“ ausgeschaltet war.
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Bundesweiter Warntag jährlich im September
Der bundesweite Warntag findet alljährlich am zweiten Donnerstag im September statt. Den ersten Warntag seit der Wiedervereinigung hatte es im September 2020 gegeben – mitPannen in Leipzig. Der zweite folgte im Dezember 2022 nach einem umfassenden Ausbau der Warninfrastruktur, die 2021 noch nicht für eine bundesweite Erprobung ertüchtigt war. Unter anderem wurden neue Warnmittel wie Cell Broadcast oder die Warn-App Nina mit neuen Funktionen und Fähigkeiten eingebunden.
LVZ