Zwei Monate nach der Eröffnung stehen Menschen bei Royal Donuts noch immer Schlange – das überrascht selbst den Inhaber. Ein Experte lüftet die Hintergründe des Hypes und prognostiziert, wann dieser enden könnte.
Leipzig.Für die süßen Kalorienbomben haben Lina und Tim sogar eine Anreise aus Magdeburg auf sich genommen. Jetzt möchten sie zuschlagen – die Fahrt soll sich schließlich lohnen. Seit mehr als zwei Monaten verkauft Royal Donuts in Leipzig. Die Kette wirbt mit Gebäck, das sich von der Masse abheben soll. Schon zur Neueröffnung konnte das Geschäft mit kolossalen Menschenschlangen in der Ritterstraße reichlich Aufmerksamkeit erzeugen. Und auch heute scheint der Donut-Euphorie noch immer keine Luft auszugehen.
Dabei werden stolze Summen in Kauf genommen: Ein junges Paar aus Riesa verlässt das Geschäft mit einem Einkauf im Wert von 90 Euro. Der Großteil der wartenden Menschen, mit denen die LVZ sprach, habe über die sozialen Medien vom Donut-Hype erfahren. Erik Maier, Juniorprofessor für Handels- und Multi-Channel-Management an der HHL, hat für die LVZ bereits den medialen Auf- und Abstieg des "Russen-Aldis" analysiert – im Falle des Donut-Geschäfts erkennt er Parallelen: "Ähnlich wie beim Russen-Aldi ist es die mediale Aufmerksamkeit, die eine Rolle spielt", erläutert er. Maier erkennt "selbstverstärkende Effekte im Social-Media-Kontext". Das heißt: Ist ein gewisses mediales Interesse erst einmal vorhanden, führt das zu einer konstanten Aufmerksamkeit in den sozialen Netzwerken.