Wie ein Astronautenhelm: Futuristisches Niemeyer-Café ist fertig
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Fensterputzer reinigen die Fenster der „Niemeyer Sphere“ auf dem Geländes des traditionsreichen Kranbauers Kirow.
© Quelle: Jan Woitas/dpa
Leipzig. 2011, ein Jahr vor seinem Tod, hat Oscar Niemeyer das futuristische Café konzipiert. Seit 2017 wurde gebaut. Jetzt ist die „Niemeyer Sphere“ so gut wie fertig. Eigentlich sollte die Restaurant-Kugel schon ein Jahr früher vollendet werden, sagte Prokuristin Simone Lepper. Allerdings sei der Bau eine Herausforderung gewesen.
Die Betonkugel hat Glasflächen aus dreieckigen Fenstern, die aus sogenanntem Liquid Crystal Glas bestehen. Das sei das gleiche Material, das auch für Handy-Displays verwendet werde. Es sei schwierig gewesen, einen Hersteller zu finden, und es hätten auch Chargen zurückgegeben werden müssen, bevor es wirklich passte.
Finanziert werde der Niemeyer-Bau von Kirow und seinem Schwesterunternehmen, dem Straßenbahnbauer Heiterblick GmbH. Über die Kosten wird geschwiegen. Beide Firmen sind auf dem Gelände der „Techne Sphere“ im Leipziger Stadtteil Plagwitz untergebracht. Laut Lepper arbeiten dort rund 350 Menschen, denen die Kugel künftig auch offen stehen soll. Die Firmen gehören Ludwig Koehne - der auch den Anstoß für das Projekt gab. Der Inhaber habe sich persönlich an Niemeyer gewandt und gefragt, ob sich der Architekt so ein Projekt in Deutschland vorstellen könne, berichtete Lepper.
Corona verzögert Bau und Eröffnung
Nach den Bau-Verzögerungen hat auch noch Corona der „Niemeyer-Sphere“ einen Strich durch die Rechnung gemacht: Die Kugel soll eigentlich - als Erweiterung der Kirow-Kantine - öffentlich zugänglich sein. Außerdem soll sie als Event-Location genutzt werden. Die Pandemie habe diese Pläne erstmal begrenzt, sagte Lepper. Buchungsanfragen würden zwar entgegen genommen - aber die geplante große Eröffnung der Kugel ist erstmal auf unbestimmte Zeit vertagt.
Von RND/dpa