Mehr Kinder zurück in die Familie, mehr passgenaue Angebote: Die Stadt Leipzig hat die Erziehungshilfe umstrukturiert – und erzielt damit erste Erfolge.
Leipzig. Es ist schon eine kleine Sensation: Erstmals seit mehreren Jahren hat der Leipziger Stadtrat zum Jahresende 2021 keinen finanziellen Nachschlag für die Hilfen zur Erziehung bewilligen müssen. Der Etat in Höhe von 164 Millionen Euro, der für die im Jahresdurchschnitt knapp 4000 Fälle notwendig wird, ist zwar immer noch riesig, die Stadtverwaltung lag aber 3,31 Millionen Euro unter Plan. Die Ausgangslage war schon arg besorgniserregend: Innerhalb von zehn Jahren hatten sich die Ausgaben für Erziehungshilfe in Leipzig verdoppelt.
Und darum geht es: Der Allgemeine Sozialdienst (ASD) macht regelmäßig Hausbesuche, wenn es um vernachlässigte Kinder geht, prüft zudem Hinweise aus der Bevölkerung. Dann wird nach Sachlage entschieden, ob eine Unterstützung für die Familien oder die Alleinerziehenden notwendig ist. Diese wird dann in der Regel durch freie Träger der Jugendhilfe organisiert. Das können sowohl ambulante Beratungen als auch die Unterbringung der Sprösslinge in einer Wohngruppe, einem Heim oder in einer Pflegefamilie sein. Dabei handelt es sich um eine gesetzlich vorgeschriebene Pflichtaufgabe der Kommune. Was heißt: Kinder und Jugendliche bekommen die Hilfe, die notwendig ist.