Neustart mit Hindernissen
Der Leipziger Technoclub „Institut für Zukunft“ hat sich mit Diversität im Booking und progressiver Musikkultur bundesweit einen geachteten Namen gemacht. Nach harten Monaten der Pandemie soll auch dort der Dancefloor nun wieder öffnen können – allerdings wird dafür Hilfe der Kommune gebraucht.
Leipzig.Der Kohlrabizirkus in Leipzig ist nicht nur ein architektonisches Wahrzeichen in der Messestadt. Die historische Markthalle unweit von Deutscher Bücherei und Leipziger Biocity beheimatet seit gut sieben Jahren auch den Techno-Club „Institut für Zukunft“ (ifz). Der ist bundesweit geachtet – unter anderem für seine extra angefertigte Soundanlage, das auf Diversität ausgerichtete Booking und nicht zuletzt für die progressive Musikkultur auf dem Dancefloor. Noch ist eine Rückkehr auf letzteren unmöglich, das Team arbeitet aber am erhofften Comeback und freut sich dabei, die Kommune demnächst als Vermieterin begrüßen zu können. Denn schon jetzt bedarf es in den Ämtern Hilfe beim Neustart.
Der Kohlrabizirkus war in seiner fast 100-jährigen Geschichte schon vieles – Großmarkthalle, Eislaufarena, Flohmarkt und nicht zuletzt auch Konzertbühne. Die Sanierung des markanten Doppelkuppelbaus gestaltete sich dabei immer schwierig. Besitzer wechselten, Luftschlösser wurden geboren, Ideen verschwanden in Schubladen. Der Techno-Club im Keller bewies vergleichsweise langen Atem. Die Stadt Leipzig als neue Besitzerin setze nun enormes Potential für die Weiterentwicklung als Kulturstandort frei, freut sich ifz-Geschäftsführer Alexander Loth. Das Engagement zeige, dass Leipzig die Bedeutung der Clubkultur anerkenne. „Durch den Vermieterwechsel könnte unsere Existenz für die kommenden Jahre gesichert werden und uns bisher nie dagewesene Planungssicherheit verschaffen.“