Er hatte zuletzt US-Außenminister Mike Pompeo bei dessen Leipzig-Besuch einen Korb gegeben, jetzt platzt Bürgerrechtler Uwe Schwabe erneut der Kragen.Grund: der Leipziger OBM-Wahlkampf. Er stärke die extremen Ränder, schreibt Schwabe in einem Wutbrief.
Leipzig. Der Leipziger OBM-Wahlkampf mit der Zuspitzung auf den Kampf linkes Lager mit SPD-Amtsinhaber Burkhard Jung gegen CDU-Kandidat Sebastian Gemkow lässt bei Bürgerrechtlern die Alarmglocken schrillen. So hat jetzt Uwe Schwabe (57), einer der Protagonisten der Friedlichen Revolution von 1989, in einem Wutbrief ("Was ist nur in dieser Stadt los? Ich bin entsetzt!") an die LVZ seiner Empörung Luft gemacht. "Bei den Ereignissen der letzten Tage reibt man sich die Augen und möchte schreien Stopp!", rügt Schwabe den politischen Stil, der nach dem ersten Wahlgang an der Tagesordnung ist.
Was Schwabe am meisten fuchst: Die Dialog-Fähigkeit, die im Herbst 1989 das Leipziger Markenzeichen war, ist den Protagonisten völlig abhanden gekommen. Zuhören? Andere Meinungen auch aushalten? Fehlanzeige. „Es geht nicht mehr um Inhalte wie die Stadt sich am besten entwickeln kann, sondern um rechts gegen links“, empört sich Schwabe und spielt damit auf OBM-Jung an.