Vor zehn Jahren ging das Steigenberger Grandhotel in Leipzig an den Start. Seitdem steigen dort Topstars aus Kunst, Sport und Politik ab, aber auch Scheichs und Royals. Wegen Corona stehen derzeit die meisten Zimmer leer, alle Feierlichkeiten sind aufs nächste Jahr verschoben.
Leipzig. Wie ein alter Rolls-Royce strahlt der Handelshof: exklusiv, hochherrschaftlich, mit goldenen Lettern. Nur wenige Schritte vom Leipziger Markt entfernt. Früher Messehaus, nach aufwendiger Sanierung seit zehn Jahren Grandhotel. Manche Gäste fahren mit Luxusschlitten vor – und bekommen dann schnell ein Knöllchen. Der Portier am roten Teppich lupft zur Begrüßung den Zylinder. So war es jedenfalls seit der Eröffnung des Steigenberger Grandhotels im April 2011, und so wird es auch wieder sein, wenn Corona vorbei ist. Jetzt im Lockdown ist der Hotelbetrieb notgedrungen heruntergefahren, Restaurant und Bar sind geschlossen, durchschnittlich nur 30 von 177 Zimmern sind seit Jahresanfang belegt, vor allem von Geschäftsleuten. "Wir wollten unser Jubiläum eigentlich zwei Tage lang feiern, mit Gästen und mit unseren Mitarbeitern", erzählt Hoteldirektor Guntram Weipert (48). "All das haben wir verschoben auf nächstes Jahr. Dann feiern wir die Schnapszahl, das Elfjährige." Die ruhige Zeit wird genutzt, um in Instandhaltungen zu investieren und weiter am Konzept zu feilen: "Wir wollen noch mehr aus dem Begriff ,Grandhotel' machen, noch mehr Luxus bieten", deutet Weipert an.