Bildungsurlaub für Feuerwehranwärter – ein Kommentar zur Feuerwehr Ottewig
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Gerade kleinere Feuerwehren leiden unter Personalmangel.
© Quelle: dpa/Philipp Von Ditfurth
Ottewig. Die Ottewiger Feuerwehr trotzt dem Trend. Einem Trend zu größeren Einheiten durch Fusion. Es ist bewundernswert, wie die Kameraden im Jahnataler Ortsteil ihrer Feuerwehr die Stange halten, wie sich selbst weit auswärts arbeitende Mitglieder in ihr engagieren, wenn sie auf Heimatbesuch sind. Die Feuerwehr, das ist nicht nur in Ottewig so, stellt im Dorf so manches Fest auf die Beine und macht was los. Das droht nach der Zusammenlegung mit einer anderen Wehr auf der Strecke zu bleiben. Denn dann heißt es meistens „Als wir noch die Feuerwehr hatten ...“
Die technische Ausstattung der Ottewiger Wehr ist kein Grund für eine Fusion. Denn was das Einsatzfahrzeug und die weitere Ausrüstung betrifft, ist sie auf der Höhe der Zeit. Aber es fehlt an Manpower. Darum sollten die Regierungsverantwortlichen in Sachsen endlich mal den sogenannten Bildungsurlaub einführen – also eine gesetzliche Regelung für die Freistellung von der Arbeit für Aus- und Weiterbildung. Das würde auch den kleinen Feuerwehren helfen, Verstärkung zu finden. Denn Feuerwehr-Ausbildungsstunden am Wochenende und in der Freizeit schrecken viele Berufstätige ab. Da kann der Freistaat noch so viel Fördergeld in die Anschaffung neuer Löschfahrzeuge stecken – wenn es keinen mehr gibt, der auf diesen zum Einsatzort fährt, nützt das auch nichts.
LVZ