Döbeln.Sie haben uns die Medikamentenkrise nicht eingebrockt, müssen sie aber auslöffeln. Und das am besten für ganz wenig Geld. Die Apotheker in der Region Döbeln tun gut daran, sich am bundesweiten Protesttag zu beteiligen und ihre Arzneihandlungen für einen Tag zu schließen. Denn 50 Cent für die Vermittlung eines Ersatzmedikamentes im Falle eines Lieferengpasses sind wirklich ein Witz, angesichts der ganzen Arbeit, welche die Apotheker und ihre Mitarbeitenden damit haben. Auch die seit zehn Jahren unveränderte Vergütung für bestimmte Leistungen kritisieren die Pharmazeuten zu Recht. Man muss nur mal zurückdenken an die Eisenbahner, Beschäftigten im öffentlichen Dienst und Mitarbeitenden anderer Branchen und was sie in dieser Zeit für Tarifsteigerungen hatten. Und in eine Apotheke kann man auch nicht irgendeinen Ungelernten stellen, um Medikamente zu verkaufen, sondern muss hoch qualifiziertes Fachpersonal haben. Das muss auch entsprechend bezahlt werden. Die Problematik reicht also weit. Am 14. Juni können die Kunden in Waldheim mit Apotheker Dr. Sebastian Michael ins Gespräch kommen und sich die Lage erklären lassen. Solche Gespräche sind auch nützlich, um Vorurteile abzubauen. Gelten doch Apotheker bisweilen als Reiche mit Zugriff auf eine Gelddruckmaschine.