Bürger der zweimal gefluteten Stadt bringen Hoffnung nach Altenahr, dass ein Wiederaufbau gelingen kann
Döbeln.42 045 Euro stehen auf dem Scheck, den Döbelns Oberbürgermeister Sven Liebhauser und Döbelns Technischer Dezernent Thomas Hanns jetzt in der Verbandsgemeinde Altenahr in Rheinland-Pfalz übergaben. Das Geld stammt von den Bürgern der Stadt und der Region Döbeln, die auf dem von der Stadt im Sommer eingerichteten Spendenkonto für die Hochwasseropfer in Westdeutschland eingegangen waren. Zudem hatte der Döbelner Stadtrat beschlossen 20 000 Euro aus dem Haushalt bereitzustellen. „Das Geld ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Denn die Schäden sind noch längst nicht zu beziffern“, sagt Oberbürgermeister Sven Liebhauser nach der Rückkehr. Doch es sei der kleinen Döbelner Delegation auch darum gegangen, den Menschen im Ahrtal Mut für den Wiederaufbau zu machen, damit die Orte wieder so schön werden, wie so vor der Flutkatastrophe waren. „Wir haben vor Ort geschildert, wie 2002 und 2013 das Hochwasser unsere Stadt heimsuchte und zerstörte“, sagt Thomas Hanns. Man habe angeregt, miteinander in Verbindung zu bleiben und sich zu gegebener Zeit über Erfahrungen beim Hochwasserschutz aber auch zum Thema Alarmierung, wie sie in Döbeln mit einem Kurznachrichtensystem eingeführt wurde, auszutauschen.
Bürgermeisterin Cornelia Weigand (parteilos), der erste Beigeordnete Georg Knieps und Flutkoordinatorin Ulla Dismon nahmen den Spendenscheck entgegen. Mit dem Beigeordneten machten sich die Gäste aus Döbeln bei einer kurzen Rundfahrt ein Bild der Lage in der Verbandsgemeinde. Von den zwölf Ortschaften waren von der Katastrophe neun schwer betroffen. 33 Einwohner der Gemeinde und fünf Urlaub auf einem Campingplatz kamen ums Leben. Komplette Ortschaften an der Rotweinstraße, die komplette Infrastruktur, darunter 18 Brücken wurden zerstört. Von fünf Schulen der Gemeinde sind drei zerstört und mittlerweile durch Containergebäude ersetzt. Die 37 Mitarbeiter der Verwaltung koordinieren den Wiederaufbau von einem höher gelegenen Hotel, das als Ersatz für das nicht mehr nutzbare Rathaus dient.