Sieben Kilo Crystal und Drogenphantom Hüseyin D. spuken auch durch diesen Prozess. Angeklagt ist ein Serbe aus Döbeln. Dem brachte die frühere Redseligkeit seines Schwiegersohns Ärger mit der Justiz. Nun ist der 29-Jährige wortkarg geworden.
Chemnitz/Döbeln. Déjà-vu im Landgericht Chemnitz: „Mein Mandant wird keine Fragen dazu beantworten, weil er sich damit der Strafverfolgung wegen falscher Verdächtigung aussetzen würde“, sagte Rechtsanwalt Andreas Baereke als Zeugenbeistand eines 29-Jährigen Serben. Paragraf 55 der Strafprozessordnung (StPO) erlaubt es Zeugen, die Antwort auf solche Fragen zu verweigern, wenn sie sich damit selbst belasten würden. Auf diese Weise vermied der Serbe bereits eine Aussage in einem anderen Prozess gegen andere Angeklagte aber zur selben Problematik: Drogen in Döbeln.
Der Serbe hat mit früheren Aussagen bei der Polizei und in seinem Prozess drei Leute reingeritten: Ein Paar aus Döbeln, von dem er angab, es sei mit ihm und sieben Kilo Crystal nach Dresden gefahren und seinen Schwiegervater. Der soll ihn beauftragt haben, auf die sieben Kilo Rauschgift aufzupassen und sie dazu vorübergehend in seinen Keller stellen. Hüseyin D., der mutmaßliche Besitzer des Crystals, würde für das Meth-Sitten fünf grüne Scheine springen lassen. Außerdem soll die Döbelnerin, die mit dem jungen Serben, ihrem Freund und den sieben Kilo im Dresdner Hotel am Terrassenufer war, mehrfach Crystal vom Schwiegervater des 29-Jährigen bezogen haben. Die Frau bestreitet das und schweigt im übrigen, sich auf Paragraf 55 StPO berufend.