Tierschicksal

Hund Bunny sucht sich neue Familie und heißt jetzt Freddy

Freddy alias Bunny. Jetzt hat er sich ein neues Zuhause gesucht.

Freddy alias Bunny. Jetzt hat er sich ein neues Zuhause gesucht.

Leisnig. "Es hatte den Eindruck, der Hund sei irgendwie stolz." Als Sylke Pfumfel aus dem Tierheim Leisnig den weiß-roten Vierbeiner Bunny nach seiner Odyssee zum ersten Mal wieder sieht, ist er gewaschen und gekämmt. Und er hat endlich wieder Zweibeiner an seiner Seite, die sich um ihn kümmern. In Lauschka wird er jetzt sein neues Zuhause haben. Auf seinen Irrwegen rund um Leisnig und Hartha hatte er in dem Dorf bereits ein heimliches Versteck unter einem Carport.

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Zuletzt endeten einige Tierschicksale vom Leisniger Eichberg richtig glücklich – obwohl es zunächst sehr traurig aussah, wie zum Beispiel bei Hund Max, der aus einer Tötungsstation aus Rumänien nach Leisnig kam.

Auch Charly, nach dem unbemerkten Tod seines Herrchen plötzlich ohne Zuhause, fand nach langem Bemühen der Mitarbeiter von der Tiernothilfe wieder eine neue Familie. Nun hat sich ein Hund, nachdem er vermutlich ausgesetzt wurde, selbst eine neue Familie gesucht.

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Warum der Hund so rastlos durch die Gegend streifte, letztlich immer wieder um Lauschka auftauchte, kann sich Sylke Pfumfel vom Tierheim Leisnig nur so erklären: „Vermutlich wurde der Hund in dem engeren Bereich um Lauschka, Minkwitz, Wendishain ausgesetzt. Aus seiner Sicht bedeutet das: Wo er zuletzt sein vormaliges Herrchen oder Frauchen gesehen hat, dorthin kehrt er zurück. Er geht davon aus, dort trifft er auf seine Leute und wird wieder mit nach Hause genommen.“ Ein Hund rechne schließlich nicht damit, dass er vorsätzlich im Stich gelassen wird.

Bewohner aus Nauhain bringen den Hund ins Tierheim Leisnig. Dort gehört so ein Streuner auch hin, denn die Kommunen Leisnig und Hartha haben einen Vertrag mit dem Verein Tiernothilfe Leisnig über die Aufnahme herrenloser Fundtiere.

Dort ist Bunny, wie er hätte im Tierheim heißen sollen, gut aufgehoben. Im Freilauf buddelt er sich jedoch in einem unbeobachteten Moment unterm Zaun durch. „Für uns lautet die Konsequenz: Wir müssen den Zaun vom Freilauf noch stärker sichern“, so Pfumfel. Veranlasst sei das mittlerweile. Die Stadt Leisnig unterstützt dabei. Es müssen Steine herangeschafft werden.

Der Ausreißer Bunny trabt erneut nach Lauschka. Unter einem Carport sucht er sich unbemerkt einen Schlafplatz. Als die Grundstückseigentümer das bemerken, legen sie ihm eine Decke hin, füttern ihn an, können ihn sogar dazu bewegen, in einen Schuppen umzuziehen. Alleine gelassen, macht sich der Hund wieder auf die Suche. Und Sylke Pfumfel immer hinterher.

„Jetzt bin ich sicher selber bekannt wie bunter Hund auf den Dörfern“, lacht sie. Sie bedankt sich bei all jenen, die bei einer Sichtung schnell geschaltet und im Tierheim angerufen haben. „Die Leute reagierten hervorragend, haben auf den Aufruf reagiert, das hat sehr geholfen.“

Dies hat einen ernsten Hintergrund: Da der Hund bereits im Tierheim war, steht er ab dem Moment unter dortigen Obhutspflicht. Hätte er einen Unfall verursacht, hätte die Tiernothilfe für Schäden aufkommen müssen.

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Dafür ist Hund Bunny ein echter Kandidat: Obwohl er zwischendurch eine Bleibe hat und von dort wieder ins Tierheim hätte gebracht werden sollen, klinkt er die Schuppentür auf und geht erneut auf die Suche. Die nächste Station ist erneut ein Grundstück in Lauschka. Der Hund muss dann schon entkräftet gewesen sein. Seine neuerlichen Finder nehmen ihn mit zu sich ins Haus, waschen und kämmen ihn.

Vermutlich überzeugt ihn die Zuwendung der dortigen Bewohner, seine Streifzüge aufzugeben. Das Fell von Kletten und Schmutz befreit, zudem ordentlich gebadet, stellen die Finder den Hund bei der Tiernothilfe am Eichberg Leisnig vor – und signalisieren, er könne bei ihnen bleiben. Ein Vermittlungsvertrag wird geschlossen. Der Hund bekommt seinen neuen, endgültigen Namen: Freddy.

„Der Hund lebt dort mit im Haus, wird zum Spazieren gehen an die Leine genommen.In der Familie gab beziehungsweise gibt es schon Hunde. Von daher sollte der Umgang gut funktionieren“, so Sylke Pfumfel. Sie hält den weiß-roten Stromer nicht für einen notorischen Ausreißer und Streuner. Stattdessen sei er sehr ausdauernd auf der Suche gewesen nach seinem vormaligen Herrchen, gab wochenlang die Hoffnung nicht auf. Die Suche hat er jetzt selbst beendet, weil er sich in seinem selbst gesuchten Zuhause wohl und gut aufgehoben fühlt.

Von Steffi Robak

LVZ

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