Leisnig: Tierheim-Geld auf Auslands-Konten verschoben
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Die Mitarbeiter der Tiernothilfe Leisnig sind auf Geldspenden angewiesen. Doch dreiste Betrüger leiten immer wieder Geld vom Vereinskonto auf private Konten um.
© Quelle: Sven Bartsch
Leisnig. Ob nach Frankreich, Polen oder Spanien – vom Konto des Tierheims Leisnig wird immer wieder Geld umgeleitet auf fremde Konten – zumindest wird es versucht. „Wir haben uns mittlerweile abgesichert“, sagt Rosi Pfumfel von der Triernothilfe.
Unterschriften gefälscht
Die Zugriffe waren so häufig, dass der Vereinsvorstand extrem wachsam wurde. Auch Anzeige sei erstattet worden, denn die Geldumleitungs-Masche ist verbunden mit der Fälschung ihrer Unterschrift. An einem Tag sei das dreimal versucht worden, mit Empfängerkonto einer französischen Bank.
Meist seien es vierstellige Beträge, die mit einem gefälschten Überweisungsträger auf ausländische Konten umgeleitet werden. Die laufen auf Namen wie Philippe Pierre oder Said Backo. Der Höchstbetrag sei schon einmal 120 0000 Euro gewesen. „So viel hatten wir noch nie auf unserem Konto“, sagt Pfumpfel, „und ob es diese Leute mit diesen Namen tatsächlich gibt, weiß auch keiner."
Mehrfach angezeigt, ohne Erfolg
Ihre mehrfachen Anzeigen seien bisher nicht so weit verfolgt worden, dass man der Betrüger habhaft wurde. Einer der eingetragenen Geldempfänger habe einfach behauptet, er sei nicht mehr Inhaber des Kontos. „Damit hatte sich das schon erledigt“, schüttelt Rosi Pfumfel den Kopf.
Wo die Leute tatsächlich sitzen, die diese Überweisungsträger fälschen, sei jedenfalls nicht feststellbar. Wie diese Leute an die Bankverbindung kommen? Das ist das Dilemma des Vereins: „Wir können nicht an Spenden kommen, wenn wir keine Kontonummer weitergeben. Die steht unter anderem in den Schreiben, mit denen wir in der Öffentlichkeit um Unterstützung für unsere Arbeit werben.“
Wachsam sein und sich absichern
Finanziellen Schaden habe der Verein bisher nicht davon getragen. Jedoch bereite das eine Menge Lauferei, wenn eine dieser Buchungen ungeschehen gemacht werden soll. Man muss das bei der Bank anzeigen. Das würden die Kreditinstitute selbst empfehlen, damit es der nächste Betrüger mit der gleichen Kontonummer nicht erneut versucht.
Letztlich helfe nur Wachsamkeit. „Die Kontonummer vom Tierheim wird immer in der Öffentlichkeit bleiben müssen, damit uns Leute unterstützen könne, die es gut meinen. Man muss andere Absicherungsmechanismen bezüglich der Unterschriften finden und sollte sich in dieser Hinsicht von seiner Bank beraten lassen“, so Rosi Pfumfel.
Von Steffi Robak
LVZ