Streik in Döbeln: Busse fahren, Züge nicht
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Statt ein- und abfahrender Züge nur Lautsprecher-Durchsagen. Auch am Hauptbahnhof in Döbeln rollt wegen des Streiks kein Zug.
© Quelle: Sven Bartsch (Archiv)
Döbeln. Züge auf dem Abstellgleis auf dem Hauptbahnhof Döbeln. Ansonsten gähnende Leere, keine wartenden Fahrgäste auf den Bahnsteigen. Eine Lautsprecherdurchsage: Auch die nächste Regionalbahn 110 nach Leipzig entfällt an diesem Montagmorgen. Es ist großer Streiktag in Sachsen.
Die Mitteldeutsche Regionalbahn (MRB), die die Strecke bedient, hatte am Freitag angekündigt, sich nicht am Streik zu beteiligen. „Das ist auch der Fall, aber die Infrastruktur ist betroffen. Die Fahrdienstleiter streiken, da können die Züge nicht fahren“, erklärt eine Mitarbeiterin des Info-Punktes im Bahnhof. Schienenersatz mit Bussen? Fehlanzeige. Auch Richtung Chemnitz, auf der RB 45, geht demzufolge nichts. Pendler haben sich offenbar darauf eingestellt. Am Montagmorgen sind keine Personen auf dem Bahnhof zu sehen.
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Statt fahrend über die Schienen, sieht man Züge auf dem Abstellgleis am Hauptbahnhof in Döbeln stehen.
© Quelle: Olaf Büchel
Besser läuft es für die, die mit dem Bus fahren wollen. Die Busse des Stadtverkehrs Döbeln und reguläre Überland-Busse, jeweils von Regiobus, fahren und halten auch am Hauptbahnhof Döbeln. Das Mittelsächsische Verkehrsunternehmen beteiligt sich wie angekündigt nicht am Streik.
Während dessen steht Frank Richter am Bahnhof in Grimma. Auch dort: gähnende Leere. Frank Richter ist hier die einzige Menschenseele weit und breit. Er warte auf seinen Bus nach Köhra, erzählt er, während die Ansage kommt, dass der Zug 8.41 Uhr nach Döbeln entfällt. Dort arbeitet der Grimmaer als Kommissionierer. Zum Glück sei er nicht auf den Zug angewiesen.
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Die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben zu groß angelegten Streiks im Verkehrs- und Infrastrukturbereich für diesen Montag aufgerufen. „Es wird im gesamten Bundesgebiet zu starken Verzögerungen bis hin zum Erliegen der Verkehrsdienste in allen genannten Bereichen kommen“, kündigte die Gewerkschaft an.
Busverkehr nicht betroffen
Regiobus Mittelsachsen, die für den gesamten Busverkehr in der Region zuständig sind, gaben bereits am Freitag Entwarnung: „Von den aktuell angekündigten deutschlandweiten Streiks ab kommenden Montag im Nah- und Fernverkehr ist Regiobus nicht betroffen. Alle Linien werden planmäßig bedient. Die Regiobus Mittelsachsen GmbH ist nicht in diese Auseinandersetzung involviert und nicht vom Streik betroffen. Damit verkehren die Busse planmäßig“, erklärte Henning Schmidt, Fachbereichsleiter Verkehr beim Unternehmen.
Züge auf dem Abstellgleis
Währenddessen rechnete die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) schon Ende vergangener Woche damit, dass an diesem Montag mit Einschränkungen im Bahnbetrieb gerechnet werden muss. Zwar sei die MRB nicht selbst am Streik beteiligt, weil aber auch Fahrdienstleiter am Streik teilnehmen, sind die Züge privater Betreiber ebenfalls von den Einschränkungen betroffen. „Wir setzen alles daran, den Betrieb so weit wie möglich durchzuführen“, hieß es noch am Freitag vom Unternehmen. Jetzt ist klar: Am Montag rollte kein Zug über die Schienen.
LVZ