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Strafbare Schmierereien

Hässlich und gefährlich: Unbekannte beschmieren 50 Verkehrszeichen im Raum Döbeln

Die jüngsten Schmierereien auf Verkehrszeichen und Hinweistafeln vor allem östlich von Döbeln zeigen eine eindeutige Symbolik der Antifa-Szene.

Die jüngsten Schmierereien auf Verkehrszeichen und Hinweistafeln vor allem östlich von Döbeln zeigen eine eindeutige Symbolik der Antifa-Szene.

Region Döbeln. Schmierereien, ob an Hauswänden, Bushaltestellen, Brücken oder Verkehrszeichen prägen oft auf hässliche Art und Weise das Bild der Ort- und Landschaften. Massiv haben Unbekannte jetzt Verkehrsschilder sowie Orts- und Hinweistafeln an Kreisstraßen im Raum Döbeln besprüht. Was das für den Landkreis als Träger der Straßen bedeutet und was dieser dagegen unternimmt, dazu äußert sich unter anderem Dirk Schlimper, Referatsleiter Straßenbetriebsdienst und Bauwerksverwaltung im Landratsamt Mittelsachsen.

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Welchen Umfang haben die Schmierereien. Wo befinden sie sich?

Innerhalb der vergangenen zwei Wochen wurden vor allem im Bereich östlich von Döbeln in großer Anzahl Verkehrszeichen beschmiert und beklebt – unter anderem in Döbeln, Mochau, Schallhausen, zwischen Simselwitz und Pommlitz, zwischen Dürrweitzschen und Zschaitz. Die Straßenmeisterei Döbeln hat in diesem Zusammenhang circa 50 Schilder gezählt, die beschädigt worden sind. Betroffen sind mal Leitplanken, mal Ortseingangsschilder oder Verkehrszeichen. „In der Vergangenheit gab es solche Schmierereien immer wieder, aber bisher noch nicht in diesen Größenordnungen“, sagt Referatsleiter Dirk Schlimper.

Kann das wieder gereinigt werden? Wie groß ist der Aufwand und welche Kosten entstehen?

Die Schilder lassen sich nur unter großem Zeitaufwand und Verwendung von sehr viel Reiniger säubern. Leider sind danach meist auch die Schilder beschädigt. Die aufgedruckte Farbe wird beim Reinigungsversuch mit angegriffen, wodurch das Schild zwangsläufig erneuert werden muss. Bisher sind Kosten in Höhe von geschätzt 3.000 Euro entstanden. Zu den unnötigen Kosten für das Material kommt der Zeitaufwand. Schilder, die sich reinigen lassen, werden gereinigt, alle anderen müssen getauscht werden.

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Handelt es sich bei den Schmierereien um eine Straftat?

Die Schmierereien sind ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und stellen zudem Sachbeschädigungen dar. Sie sind demzufolge Straftaten und werden immer zur Anzeige gebracht.

Die Schmierereien zeigen eindeutige Symbole. Was verbirgt sich dahinter und lässt es darauf schließen, wer geschmiert hat?

Klar zu erkennen ist zum Beispiel das Antifa-Symbol. Außerdem tauchen immer wieder die Buchstaben AFA beziehungsweise die Zahlen 161 auf, die für die Buchstaben AFA stehen. Diese bedeuten „Antifaschistische Aktion“. Außerdem ist „FCK Nazi“ zu lesen, was man als „Scheiß Nazi“ deuten kann. „Warum es derzeit zu solchen Schmierereien gerade in diesem Gebiet kommt, darüber lässt sich nur spekulieren“, sagt Dirk Schlimper.

Es liegt zwar nahe, dass bei geschmierten politischen Symbolen oder Botschaften Akteure oder Sympathisanten der jeweiligen Szene dahinter stecken. Wer die Sachbeschädigungen tatsächlich verübt hat, kann man letztlich nur dann sagen, wenn eine oder mehrere Personen der Tat überführt sind, sagt Julia Schwarzenberg von der Polizeidirektion Chemnitz.

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Sind wie in Döbeln auch Dynamo-Dresden-Schmierereien und -Aufkleber ein Problem?

„Ja, besonders Aufkleber. Auch die lassen sich nicht immer rückstandslos entfernen. Allerdings sind es nicht nur Dynamo-Aufkleber. Gestern haben die Mitarbeiter beispielsweise allein in Limmritz zwölf Lok-Leipzig-Aufkleber entfernen müssen“, erklärt Dirk Schlimper vom Straßenbetriebsdienst.

LVZ

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