Leisnig: Wie heißt mein Apfel? – Party „Genuss vom Lande“ in Klosterbuch
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Gestatten? Ein Apfel. Aber wie heißt er richtig? In Klosterbuch ist das am Wochenende zu erfahren.
© Quelle: Priscilla du Preez/Unsplash
Leisnig. Genuss vom Lande – unter diesem Slogan ist am Sonnabend und Sonntag im Leisniger Ortsteil Klosterbuch einiges zu erleben. Im Kloster selber ist am Sonnabend Bauernmarkt. Am Sonntag wird dort Erntedankfest gefeiert.
Wer wissen möchte, wie seine eignen Äpfel heißen und wie nachhaltiger Obstbau funktioniert, der ist auf der Streuobstwiese am Schulbauernhof von Jürgen und Elsbeth Pohl in Klosterbuch am alten Weinberg unterhalb der Wochenendhaussiedlung willkommen. Wer möchte, bringt zu jedem zu bestimmenden Apfel zwei Blätter mit.
Historische Streuobstwiese
Das Ehepaar Pohl hat Klaus Schwartz von der gleichnamigen Baumschule in Löbau zu Gast. „In Sachsen gilt er als geschätzter Züchter und Kenner alter Obstsorten“, so Elsbeth Pohl. Das Ehepaar bewirtschaftet die alte Streuobstwiese.
Im Jahr 2022 wurde in direkter Nähe der Schulbauernhof gebaut. Ein spezielles Programm soll helfen bei Biotopgestaltung und Artenschutz. Gern holt sich das Ehepaar ganze Schulklassen auf die Streuobstwiese und in den Schulbauernhof.
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Namensschilder für die Bäume
Nun sollen die Bäume Namensschilder bekommen. Zuvor müssen die Sorten der mindestens 60 Jahre alten ehemaligen Plantage korrekt bestimmt sein. Dabei hilft Klaus Schwartz. Am Sonnabend ist er 11 bis 15 Uhr an der Streuobstwiese. Wer möchte, kommt vorbei und lässt sich Kuchen sowie Klosterbucher Apfelsaft schmecken. Hat jemand einen Apfel im Gepäck und mindestens zwei Blätter vom gleichen Baum, kann er vom Fachmann die Sorte bestimmen lassen.
In diesem Herbst, im Anschluss an die Anpflanzung von 30 Jungbäumen alter Obstsorten 2022, folgt nun die Sortenbestimmung auf den Streuobstwiesen in Klosterbuch. Diese Bestimmung ergänzt die vorliegende Chronik zum Klosterbucher Obstbau. Diese reicht mehr als hundert Jahre zurück. Seit damals pflegten Obstbaumspezialisten aus der Gartenbauschule Pillnitz Schriftverkehr mit dem damaligen Landesschulgut Klosterbuch.
Informationen zu Baumschnitt
Elsbeth Pohl: „Wir freuen uns, Besuchern diese Chronik vorzulegen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Zudem ist ein Baumwart vor Ort für Fragen bezüglich Baumschnitt. Wer Interesse hat, kann eine Baumpatenschaft abschließen, um im Verzeichnis des Hochstamm e.V. Deutschland registriert zu werden, dessen Mitglied wir sind.“ Menschen aller Nationen sind im barrierefreien Schulbauernhof willkommen.
Bauernmarkt und Erntedank
Ebenfalls am Sonnabend wird für 9 bis 17 Uhr auf das Gelände vom nahe gelegenen Kloster Buch eingeladen zum Bauernmarkt. Da am Sonntag das Erntedankfest folgt, sind bereits am Vortag einige Highlights mehr zu erleben als zu anderen Bauernmarkt-Tagen. Die Klosterschmiede ist an beiden Tagen offen. Im Kuhstall laufen Präsentationen, unter anderem vom Kreisjagdverband.
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Das Waldklassenzimmer wird vorgestellt. Pilzausstellung, Obstsortenbestimmung, Kränzebinden und einiges mehr erwartet die Gäste. Für Kinder gibt es das Strohlabyrinth, Hüpfburg und Kinderschminken. 10 Uhr ist feierliche Festeröffnung mit der Sächsischen Ernteprinzessin unter musikalischer Begleitung durch die Roßweiner Spielleute.
Sternwarte stellt aus
Bis in den Abend ist das Kloster geöffnet. Am Sonntag 10.30 Uhr ist Gottesdienst in der Gutskapelle. Zu den Präsentationen gesellt sich eine im Kapitelhaus, und zwar von der Sternwarte Hartha. 11 bis 17 Uhr erwarten Mitmachaktionen das Publikum.
Dazu gehören Kanu- und Kajakfahren auf der Mulde, Siebdruck sowie Kreis- und Volkstänze. Außerdem spielt an diesem Nachmittag die Mochauer Himmelfahrtsband, und die Striegistaler Heimatgruppe tritt auf. Ab 13 Uhr bietet der Restaurator Thomas Schmidt aus Anlass des Tags des offenen Denkmals eine Führung an.
LVZ