Polizei geht mit Großaufgebot gegen „Reichsbürger“-Fest vor
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ARCHIV - Das Logo des «Königreich Deutschland» prangt am 23.02.2017 am Fenster eines Pförtnerhauses in Lutherstadt Wittenberg (Sachsen-Anhalt). Auf dem gut neun Hektar großen Gelände eines ehemaligen Krankenhauses hatte der selbst ernannte «König von Deutschland», Peter Fitzek, vor einigen Jahren sein Königreich ausgerufen.
© Quelle: dpa/Jan Woitas
Boxberg/Bärwalde. Die Polizei ist am Freitag gegen ein Fest des „Königreichs Deutschland“ im Schloss Bärwalde in Ostsachsen vorgegangen. Die dreitägige Veranstaltung der „Reichsbürger“-Szene war von der Gemeinde Boxberg verboten worden.
Die Polizei begann am Freitag mit der Überprüfung von Fahrzeugen und schickte anreisende Teilnehmer zurück, wie eine Sprecherin mitteilte. Mehrere Menschen hätten Fantasiedokumente des „Königreichs Deutschland“ vorgelegt. Der Zoll führte zusätzliche Kontrollen durch. Laut Polizei hätte die Veranstaltung angemeldet werden müssen, was aber nicht geschehen sei. Zudem habe es keinerlei Kommunikation des Veranstalters mit der Gemeinde oder dem Landkreis gegeben. Daher sei das Fest verboten worden.
Die Einsatzmaßnahmen am Schloss Bärwalde sind in der Nacht fortgesetzt worden. Wie die Polizeidirektion Görlitz mitteilte, kontrollierten die Beamten seit Beginn der Maßnahmen knapp 250 Fahrzeuge und schickten davon einen großen Teil wieder nach Hause. In der Summe mussten 153 Personen den Rückweg antreten. Auch sieben Aufenthaltsverbote wurden ausgesprochen. Die Einsatzkräfte stellten zudem vier Urkundenfälschungen, eine Trunkenheitsfahrt und eine Fahrt ohne Fahrerlaubnis fest. Sie erstatteten entsprechende Anzeigen. Der Einsatz wird über die kommenden Tage weitergeführt.
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Der in Halle in Sachsen-Anhalt geborene Peter Fitzek hatte 2012 in Wittenberg das „Königreich Deutschland“ gegründet und sich zu dessen Oberhaupt ernannt. „Reichsbürger“ wie er erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht als Staat an.
LVZ