Der Krebs hat seine Pläne zerstört. Nach 21 Jahren als Bürgermeister von Roßwein muss Veit Lindner die Zügel aus der Hand geben. Wie die Krankheit sein Leben verändert hat, was er sich noch wünscht und wofür er dankbar ist.
Roßwein.Wäre es nach Veit Lindner gegangen, würde am Montag seine vierte Amtszeit als Bürgermeister von Roßwein beginnen. Nach 21 Jahren als Stadtoberhaupt immer noch voller Tatendrang, hätte er die Geschicke seiner Stadt liebend gern weiter gelenkt und geleitet. Das Schicksal hat dem 53-Jährigen einen Strich durch diese Rechnung gemacht. Mitte September vergangenen Jahres hat Veit Linder die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs erhalten. Dass er kein weiteres Mal zur Wahl im Juni würde antreten können, machte er Anfang Februar schweren Herzens öffentlich. Da war er noch weit davon entfernt, sein Schicksal anzunehmen und zu akzeptieren. Wütend auf seinen Körper ist er jetzt noch immer. „Das gehört sich nicht, das ist unverschämt“, sagt er, der stets gesund gelebt und Sport getrieben hat und jährlich zur Vorsorge gegangen ist. Inzwischen hat Veit Lindner einen gewissen Frieden geschlossen mit seiner Situation. Er ist bereit, sich auf sein neues Leben einzulassen. Und hofft, dass dieses Leben noch ein paar Jahre mehr für ihn bereit hält, als die fünf, die er mit Blick auf ähnliche Krankengeschichten wie die seine im Hinterkopf hat.