Delitzscher Club Point Zero ist Geschichte
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Die letzte Party im Point Zero in Delitzsch. Sehen Sie Fotos und ein Video unter www.lvz.de/region
© Quelle: Foto: Alexander Prautzsch
Delitzsch. München, Frankfurt oder Berlin. Zahlreiche ehemalige Delitzscher, Stammgäste und Freunde strömten am Samstagabend in den Delitzscher Club Point Zero. Bereits um 18 Uhr öffnete Roy Klawes alias Scott Vilbert letztmalig die Pforten zum alt ehrwürdigen Club.
Kurz zuvor trafen sich bereits die ersten Besucher, um sich die letzten Tickets an der Abendkasse zu sichern. Denn schon weit im Voraus wurde bekannt, dass alle Karten des Vorverkaufs restlos vergriffen sind. Um 23:30 Uhr verkündete der Club den offiziellen Einlassstopp. „Ich mag es lieber, wenn die Leute noch Platz zum Tanzen haben“, erklärte Roy Klawes, der als Initiator am Abend selbst zwischen Bratwurststand, Bar und DJ-Pult alle Hände voll zu tun hatte.
28 DJs legten zwischen 18 Uhr abends und 10 Uhr am Morgen auf – eine lange Nacht, die im Kopf der Besucher wohl niemals enden sollte und zu der DJ Scott Vilbert persönlich vor knapp 15 Jahren die erste und am vergangenen Sonntagmorgen die letzte Schallplatte auflegte.
Viele fragen wie, es weiter geht. Doch dazu sagt er nur: „Erstmal kommt nichts“, während im Hintergrund „Kung Fu Fighting“ neben dem Grill aus einem Radio ertönt.
Wie denken die Besucher über das Ende des Point Zero? Olaf Quingue, Leiter des Jugendhaus Yoz: „Kulturelles, das einmal weg bricht, kommt nicht wieder. Personen Mitte 20 aufwärts sind nun gezwungen, nach Leipzig zu fahren.“
Rene Fiedler, langjähriger Besucher, schwärmt: „Man kann hier feiern und trifft immer nette Leute, besser als im Ziehwerk. Hier wird P18 durchgezogen.“
Markus Koch, Mitglied des DCV: „Das, was hier gespielt wird, hört man sonst nirgendwo mehr. Roy ist ein guter Kumpel geworden.“ Das Aus für den Club bedauert auch er und sagt: „Nun hat man nichts mehr, das man für kleines Geld mieten kann.“
Von Alexander Pratzsch
LVZ