Delitzscher Südraum im Wandel: Förderschulcampus wächst in die Höhe
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Aus der Vogelperspektive sind die Baufortschritte am Förderschulcampus in Delitzsch gut zu erkennen.
© Quelle: Landratsamt
Delitzsch. Die Arbeiten am neuen Förderschulcampus in der Richard-Wagner-Straße in Delitzsch schreiten mit großen Schritten voran. Noch im März soll die Sporthalle ihr Dach erhalten. Die Wände haben die geplante Höhe bereits erreicht, das Bauunternehmen bereitet die Montage der entsprechenden Tragkonstruktion vor.
Strukturen zeichnen sich bereits ab
Damit liegt der Neubau zweier Förderschulen als Förderschulcampus ein halbes Jahr nach Baustart weiter im Zeitplan und nun wird auch immer besser vorstellbar, wie es mal im Schulalltag aussehen soll. Mit Baustart im vergangenen September fanden viele Arbeiten zunächst eher im Verborgenen statt. Die Decken über dem Erdgeschoss wurden inzwischen im südlichen und mittleren Gebäudeteil bereits fertigbetoniert. Auch der nördliche Teil der Decke wird noch in diesem Monat geschlossen.
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Auf der Baustelle kann man auch künftige Innenhöfe, Turnhalle und Mensa bereits gut erkennbar wahrnehmen. „Auch einzelne Raumstrukturen im Erdgeschoss zeichnen sich bereits ab. Die Zimmer werden alle sehr geräumig und lichtdurchflutet sein. Mit jedem Tag verfestigt sich der Eindruck mehr, dass die beiden Schulen hier eine tolle neue Heimat bekommen“, so Jens Kabisch, der zuständige Beigeordnete des Landkreises Nordsachsen. „Für das erste Obergeschoss sind die Wandelemente schon gefertigt, angeliefert und vorgelagert – die Errichtung hat begonnen“, teilt das Landratsamt Nordsachsen als Bauherr weiter mit.
Zwei Schulen unter einem Dach
Ab dem Schuljahr 2024/25 wird der Campus sowohl die Pestalozzischule mit dem Förderschwerpunkt „Lernen“ als auch die Fröbelschule mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ beherbergen. Der Neubau an der Richard-Wagner-Straße wurde nötig, weil sowohl die Fröbelschule im Ortsteil Rödgen als auch die Pestalozzischule in der Innenstadt an die räumlichen Grenzen ihrer alten Standorte gestoßen sind und nicht mehr allen Ansprüchen zum Beispiel an Barrierefreiheit gerecht werden können.
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So könnte der künftige Eingangsbereich des neuen Förderschulcampus aussehen.
© Quelle: LRA/Implenia Hochbau GmbH
Im neuen Campus steigt die Kapazität von 50 auf 70 Schülerinnen und Schüler (Fröbel) beziehungsweise von 180 auf 230 (Pestalozzi). Das Konzept sieht vor, dass beiden Bildungseinrichtungen innerhalb des Komplexes eigene, auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnittene Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Sportbereich, Mensa und Fachkabinette werden gemeinsam genutzt. Die Nachbarschaft des neuen Standorts zur Werkstatt des Sozial- und Beschäftigungszentrums und dem Lidl-Markt kann gerade für die Schülerinnen und Schüler der Rödgener Fröbelschule vorteilhaft sein. Eine Übungsstätte fürs Einkaufen und die Werkstatt für Praktika kommen so in fußläufige Nähe.
Größtes Bildungsprojekt für den Landkreis
Der Neubau zweier Förderschulen als Förderschulzentrum ist die größte Einzelinvestition in einen Schulstandort seit dem Bestehen des Landkreises Nordsachsen. Die Finanzierung des 24,2-Millionen-Euro-Projekts realisiert der Landkreis zu großen Teilen über einen Kredit aus eigener Kraft. Die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau steuert drei Millionen Euro für die Umsetzung des Energiekonzepts bei. Ein wichtiger Baustein sind zudem 9,8 Millionen Euro aus dem Programm des sächsischen Kultusministeriums zur Verbesserung der schulischen Infrastruktur.
Der neue Campus gehört in den Reigen verschiedener Projekte zum Wandel des Delitzscher Südraums, wo bekanntlich das Großforschungszentrum, neue Wohnbebauungen und mehr entstehen sollen. Auch der Neubau des Bad-Komplexes in der Elberitzstraße wird Delitzsch ein neues Gesicht verleihen.
LVZ