SKZ in Delitzsch wird 25 Jahre alt
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Yvonne und Lisa legen bei der nostalgischen Modenschau mit Herren aus dem Publikum eine Runde Rock’n’roll auf`s sandige Parkett.
© Quelle: Fotos: Wolfgang Sens
Delitzsch. Das Soziokulturelle Zentrum Mittendrin (SKZ) in Delitzsch blickt auf eine ereignisreiche Vergangenheit zurück. In den 25 Jahren gab es viele Hochs aber auch einige Tiefs. Um sich daran zu erinnern und das lange Bestehen zu feiern, lud der Verein am Freitag zu einem Stadtteilfest in Delitzsch-Nord ein.
Viele Ehemalige, aber auch aktuelle Kursteilnehmer und Mitarbeiter sowie Delitzscher Bürger folgten der Einladung und tummelten sich auf dem Außengelände des Kosebruchwegs 14. Beim Fest gibt es keine „Fremdakteure“, sagt SKZ-Geschäftsführerin Petra Dautz. „Wir wollen uns präsentieren und zeigen, was wir so über die 25 Jahre hinweg gemacht haben.“ Ab und an werde aber der ein oder andere Zuschauer in das Programm mit eingebunden, ergänzt Dautz.
Czupalla und Bieniek auf der Ostereierwiese
Wenn die 65-Jährige und Bettina Kühnel, die beide seit dem Anfang zum SKZ gehören, über das vergangene Vierteljahrhundert nachdenken, fallen ihnen zuerst die vielen Großaktionen ein. „Wir haben zwei Guinness-Buch-Rekorde“, sagt Kühnel. Die 59-Jährige ist auch als „Mutter der Klorolle“ bekannt. Denn sie hatte 1999 die Idee, die längste Schlange aus Pappinnenrollen des Toilettenpapiers zu bauen. „Da haben sich viele über den ganzen Kreis hinweg beteiligt“, erinnert sich Dautz. Am Ende zählte das Rekord-Papp-Kriechtier 2516 Einzelteile auf einer Länge von 247 Metern.
Den zweiten Eintrag ins Guinness-Buch schaffte das Mittendrin durch die größte gebastelte Osteierwiese der Welt – bestehend aus 3116 Eiern. Sogar die Konterfeis des früheren Landrats Michael Czupalla oder des ehemaligen Delitzscher Oberbürgermeisters Heinz Bieniek wurden dafür aufs Ei gebannt. Die weiteren geschmiedeten Rekorde, wie die mit 487 Metern längste Wollschlange oder die größten und kleinsten gefalteten Kraniche, sind längst in die Geschichte eingegangen.
Erstes Mehrgenerationenhaus in Nordsachsen
Noch bevor an die Weltrekorde zu denken war, musste sich der Verein gründen. Am 3. September 1993 geschah dies als Kreativwerkstatt für Jung und Alt unter dem Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (Awo), erinnert sich die Geschäftsführerin. 1998 zog der Verein in das Haus am Kosebruchweg, wo er bis heute ist. Die größte Zäsur in der Geschichte fand im November 2003 mit der Gründung des eigenen Vereins statt. 2004 nabelte sich das Soziokulturelle Zentrum schließlich von der Awo ab. „Das hatte Vor- und Nachteile“, sagt Dautz heute. „Zum einen sind wir flexibler und schneller in unseren Entscheidungen geworden, zum anderen haben wir keinen großen Verband mehr im Rücken.“ 2007 wurde das SKZ dann zum Mehrgenerationenhaus. „Als erstes im Landkreis Nordsachsen“, sagt die 65-Jährige.
46 Mitglieder und sechs festangestellte Mitarbeiter hat der Verein aktuell. Dazu kommen viele ehrenamtliche Helfer und Bundesfreiwilligdienstleistende, „ohne die es nicht zu schaffen wäre“, so Dautz.
Es sei anstrengend geworden, die Leute für neue Aktionen zu motivieren, sagt Dautz zum Schluss. Daher muss der nächste SKZ-Rekord wohl noch eine Weile darauf warten, geschmiedet zu werden.
Von Mathias Schönknecht