Erster Entwurf für neues Leitbild in Eilenburg steht: So geht es nun weiter
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Blick auf Marktplatz und Rathaus in Eilenburg.
© Quelle: Hanna Gerwig
Eilenburg. Nach gut 20 Jahren unter dem Slogan „Muldestadt mit grünem Herzen“ könnte Eilenburg noch in diesem Jahr ein neues Leitbild bekommen. Nach mehreren Beteiligungsformaten steht nun ein erster Entwurf mit Wünschen und Ideen der Bürger, der zeitnah dem Stadtrat vorgelegt werden soll.
Die Erarbeitung des neuen Leitbilds fand in Eilenburg unter dem Schirm des vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) geförderten Projekts „Kleinstadtakademie“ statt. Ziel des Projekts war die Förderung und Umsetzung von Beteiligungsformaten in Kleinstädten. Unter Eilenburger Federführung nahmen neben dem nahen Wurzen auch das nordrhein-westfälische Bad Berleburg, das brandenburgische Großräschen und Osterburg in Sachsen-Anhalt mit eigenen Prozessen und Themen teil.
Ideen der Kleinstadtbewohner gefragt
„Der Fokus lag deshalb klar auf Kleinstädten, weil Großstädte in der Entwicklungsdebatte überrepräsentiert sind“, erklärte Eilenburgs Fachbereichsleiter für Bau- und Stadtentwicklung Philipp Zakrzewski am Donnerstag im Rathaus. In Eilenburg lag das Bestreben darauf, ein neues Leitbild zu entwickeln, das von der Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger mitgetragen wird. Diese konnten ihre Ideen und Anregungen zur Entwicklung ihrer Stadt über Fragebögen im Amtsblatt, eine interaktive Karte und mehrere Bürgerwerkstätten einbringen. Um auch die Jugend mit einzubeziehen, fanden außerdem Ideenmärkte in verschiedenen Schulen im Stadtgebiet statt.
„Die Daten liegen uns seit August/September letzten Jahres vor. Es sind Unmengen von Ideen zusammengekommen“, sagt Sven Lehmann, aktueller Projektleiter und Mitglied des Tourismus- und Gewerbeverbands, dem die Aufgabe zukam, die einzelnen Wünsche und Anregungen durchzugehen und Oberthemen zuzuordnen. Entstanden ist so ein 14-seitiger Entwurf, der 14 Themenbereiche wie „Kultur, Kunst und Bildung“, „Wohnen und Bauen“ und „Infrastruktur und Mobilität“ abdeckt.
Leitbild-Entwurf wird dem Stadtrat vorgestellt
Ein erstes Mal präsentiert wurde der Leitbildentwurf zur Eröffnung des Kültzschau-Parks. Mit reger Beteiligung, wie Lehmann und Zakrzewski betonen. Über 100 Menschen nahmen die Möglichkeit wahr, die einzelnen Punkte aus ihrer Sicht zu bewerten. Auch die Schüler der Tschanter-Oberschule konnten die zusammengefassten Ideen erneut einsehen. Ihre Anmerkungen fließen nun erneut in den Entwurf ein.
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Was steht denn nun drin im neuen Leitbild? Was sind die konkreten Aussagen und welchen Einfluss werden sie auf die tatsächliche Stadtentwicklung haben? Hierzu gibt es noch keine klare Aussage. „Der Prozess ist noch ergebnisoffen“, wie sich Zakrzewski ausdrückte. Heißt: Der Entwurf muss nun erst einmal dem Stadtrat und dem Oberbürgermeister vorgelegt werden, bevor er konkretisiert wird. Erst dann sei es möglich, konkrete Ziele abzuleiten, die im besten Fall auch in die Stadtratspraxis einfließen. „Natürlich ist auch nicht alles mit unseren Mitteln steuerbar“, sagt Zakrzewski. „Ob ein privater Betreiber in Eilenburg ein Kino eröffnet, liegt nicht im Einflussbereich der Stadt. Das Thema Radwege dagegen schon eher.“ Frühestens im Herbst könnte das neue Leitbild der Stadt stehen.
LVZ