Hilfe für Blutkrebspatient Maik: 325 Menschen lassen sich typisieren
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Christian Kneschke, Feuerwehrmann aus Eilenburg, lässt sich nicht nur typisieren, sondern hilft bei der gesamten Aktion mit.
© Quelle: Steffen Brost
Hohenprießnitz.Die Typisierungsaktion für den an Blutkrebs erkrankten Feuerwehrmann Maik aus Hohenprießnitz ist ein voller Erfolg. 325 Menschen aus ganz Nordsachsen, darunter Kameraden aus 23 Feuerwehren, Vereinen und Institutionen, kamen zu der von der Freiwilligen Feuerwehr Hohenprießnitz organisierten Aktion in die Turnhalle.
Schlimme Nachricht
„Wir sind rundherum zufrieden, weil neben vielen Typisierungen auch noch 3200 Euro an Spenden eingingen. Durch Firmen und andere Sammlungen ist unser Spendenstand jetzt auf 4300 Euro geklettert. Davon können weit über 100 Typisierungen bezahlt werden“, sagt der Hohenprießnitzer Wehrleiter Christian Keller.
Er und seine Kameraden hatten die Aktion wochenlang vorbereitet. Grund ist die schlimme Nachricht, die ihr Kamerad Maik zu Pfingsten erhielt: Ärzte diagnostizierten bei dem 31-Jährigen Blutkrebs. Mittlerweile befindet sich Maik in Behandlung und bekommt Chemotherapie. Jedoch benötigt er zum Überleben eine Stammzellenspende.
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Feuerwehrmann Maik (31) aus Hohenprießnitz ist an Blutkrebs erkrankt. Nun suchen seine Kameraden einen geeigneten Stammzellenspender.
© Quelle: Feuerwehr
„Maik ist unser Kamerad. Wir wollen alles tun, damit er schnell wieder gesund wird. Aktuell erfolgt der letzte Block der Chemotherapie. Ein Spender ist in Aussicht. Wenn alles passt, kann es Ende August schon zur dringend benötigten Stammzellenspende kommen. Wir drücken ganz fest die Daumen“, so Keller.
Menschen erzählen, warum sie spenden
Einer der ersten Spender ist der 31-jährige Christian Kneschke von der Feuerwehr aus Eilenburg. Mit insgesamt drei Wattestäbchen sammelt er in seiner Schleimhaut eine Minute lang wichtige Zellen für die Untersuchung. Anschließend hilft der Eilenburger bei der Aktion mit. „Das ist für mich selbstverständlich. Es ist ein Kamerad von uns und da musste ich gar nicht überlegen. Helfen ist Ehrensache“, so Kneschke. Die Kameraden aus Eilenburg kamen gleich mit 15 Leuten vorbei. „Einer für alle, alle für einen. Das ist unsere Devise“, sagte Max Kneiß. Auch Bad Dübens Bürgermeisterin Astrid Münster ist mit Sohn Jannik zur Aktion gekommen. „Klar machen wir da mit, wenn wir helfen können“, so Münster.
Feuerwehr organisierte Aktion
In Zusammenarbeit mit der Knochenmarkspendeorganisation DKMS wurde die Aktion vorbereitet. Die Kameraden trommelten 46 Helfer aus dem Ort und der Umgebung zusammen. So konnten an vielen Tischen gleichzeitig die Spenden angenommen werden. Die Registrierung ging einfach und schnell: Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung wurde beim Spender ein Wangenschleimhautabstrich mittels Wattestäbchen durchgeführt.
„Wir freuen uns aber auch über Geldspenden, da jede Typisierung 35 Euro kostet. Deutschlandweit gibt es aktuell 5,7 Millionen registrierte Spender. Wenn man davon ausgeht, das etwa 80 Millionen Menschen in Deutschland leben, ist da noch viel Luft nach oben. Wir freuen uns immer sehr über solche Aktionen wie in Hohenprießnitz“, sagte Andrea Rüther von der DKMS.
Jetzt hoffen die Hohenprießnitzer, dass ihr Kamerad Maik so schnell wie möglich die Stammzellenspende bekommt und er bald wieder in ihren Reihen gesund zu den Einsätzen ausrücken kann.
Hier die Feuerwehren, die zur Typisierung gekommen waren: Sprotta, Eilenburg, Selben, Torgau, Doberschütz, Authausen, Laue, Kossa/Durchwehna, Naundorf, Mockrehna, Jesewitz, Glaucha, Krippehna, Bad Düben, Söllichau, Gruna, Ruhlsdorf, Wildenhain, Krostitz, Wiederitzsch, Dahlen, Sausedlitz und Zschepplin sowie zwei Streifenpolizisten aus dem Revier Eilenburg.
Von Steffen Brost