Innenstadtbelebung und Verkehrsberuhigung. Diese Schlagworte fallen immer wieder, wenn es in Eilenburg um die Wünsche der Bürger für ihre Stadt geht. Trotzdem ändert sich am Zustand am Markt seit Jahren wenig. Haben die Befürworter einer Verkehrswende in Eilenburg überhaupt eine Chance? Und was sagen die Händler? Die LVZ sucht nach Antworten.
Eilenburg. Was wäre wenn ...? Eilenburg in zehn Jahren. Ein Sommertag, einige Passanten bummeln durch die Fußgängerzone und betrachten die vielfältigen Auslagen der Händler. Auf dem Marktplatz sitzen Menschen unter bunten Schirmen vor dem Ratskeller. Bei einem kühlen Glas Radler tröpfeln die Gespräche ruhig dahin, es gibt keinen Grund die Stimme zu erheben – im Hintergrund sind nur das Plätschern des Brunnens, Gläserklirren und das Summen von Insekten zu hören. „Mensch, weißt du noch, als man hier sein eigenes Wort nicht verstehen konnte?“, fragt ein Mann den anderen. „Ja, stimmt. Jetzt auch schon wieder ein paar Jahre her, dass sie die Autos hier rausgenommen haben ...“
Eilenburg in zehn Jahren. Ein Sommertag, auf dem Marktplatz weht ein Lüftchen durch die Blätter der neu gepflanzten Weiden, am Ratskeller wischt ein Kellner gedankenverloren das dritte Mal über den selben Tisch und wartet auf Gäste. Sein Blick schweift durch die Fußgängerzone, nichts ist los, seitdem Autos nicht mehr in die Innenstadt dürfen. Viele Händler haben in den letzten Jahren das Handtuch geworfen, die Reisebüros und der Buchladen sind längst verschwunden, nur die Apotheke an der Ecke hält sich noch. Nicht mehr lange, schätzt er.