Deutschland will weg vom Gas, und Gerald Kräger soll dabei helfen. Seine Firma baut Heizungen in Nordsachsen. Er und seine Leute sind gefragt wie selten – und ratlos wie nie.
Laußig.Frank Bialozyt nimmt eine schmale Treppe zum Keller, der Baudreck knirscht unter seinen Turnschuhen. „Jetzt kommen wir zum eigentlichen Problempunkt“, sagt er und duckt sich in einen niedrigen Raum. Durch ein schmales Fenster fällt das wenige Licht, der Boden ist wild gefliest. Bialozyt, Ingenieur für Gebäudetechnik, präsentiert den Raum trotzdem als „Herzstück des Hauses“ und erklärt dann, wo das Problem liegt. „Es fängt links an“, mit dem Kasten an der Wand, dem Innenteil einer Wärmepumpe. „Im März bestellt, im Mai gekommen, damit kann man noch leben“, sagt Bialozyt. Daneben dann: der Speicher für das Heizungswasser. Der kam eigentlich gar nicht. „Auf so etwas wartet man aktuell mindestens ein halbes Jahr“, sagt Bialozyt, manchmal länger, wie in diesem Fall. Das Gerät, das er schließlich in dieses Haus hat einbauen lassen, ist ein Kompromiss, sein Chef hatte es durch Zufall übrig. Das war ein Glück für die Kunden und ein Gefummel für Bialozyt und die Monteure: die Baustelle pausiert, während das Ersatzgerät beschafft wird, die Rohre an den Geräten unterschiedlicher Hersteller zu verlegen, dauert länger. Der Keller sieht nun aus wie ein kleines Kraftwerk. „Die Anlage wird sauber funktionieren, aber es gefällt mir nicht.“ Ob so sechs Millionen Wärmepumpen in Deutschlands Häuser bis 2030 zu schaffen sind, wie es offizieller Plan ist? Bialozyt schüttelt den Kopf. „Gänzlich unmöglich.“
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