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Firmenjubiläum

35 Jahre Voigtländer Oschatz: Turmspitzen der Aegidienkirche gerettet

Die Mitarbeiter vom Baubetrieb Voigtländer in Oschatz.

Die Mitarbeiter vom Baubetrieb Voigtländer in Oschatz.

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Oschatz. Bernd Voigtländer ist Bauingenieur, Alpinist und Christ. Das sind die drei Eigenschaften, die ihm den nötigen Ansporn gaben, 1988 die Firma Spezialbaubetrieb mit Abseiltechnik B. Voigtländer zu gründen. Denn in den 1990er-Jahren waren die Sandsteinturmspitzen der das Stadtbild dominierenden Oschatzer St. Aegidienkirche zunehmend einsturzgefährdet. Selbst der damalige Kreisbaudirektor, Herr Krause und Herr Göpel, damals Kreisarchitekt, wollten den Einsturz der Turmspitzen unbedingt verhindern.

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Vor diesem Hintergrund erhielt Bernd Voigtländer zum 1. September 1988 eine Gewerbegenehmigung. Es entstand oben genannter Betrieb. Die oberen fünf Meter der beiden Turmspitzen einschließlich statischer Unterkonstruktion konnten erneuert werden, die Einsturzgefahr war beseitigt. Unterschiedliche Mithilfe und Mitwirkung aus dem Oschatzer Raum heraus geschahen in beeindruckender Weise.

Restaurierung der Kirche St. Aegidien

Dem Beginn der umfangreichen Gesamtrestaurierung der Kirche durch den VereinRettet St. Aegidien und der Kirchgemeinde in den folgenden Jahrzehnten war damit eine Grundlage gegeben. In der Wendezeit kamen Betriebsmaurer des VEB EKO Oschatz, Mitarbeiter der ephoralen Kirchenbaubrigade Oschatz, Handwerker der damaligen LPG Cavertitz und eine erfahrene Buchhalterin hinzu, ein Stammpersonal, das besser nicht vorstellbar ist.

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Die Liebe zu alten Gemäuern ist für die Firma bis heute das wichtigste Standbein. Unzählige Kirchen im weiten Umkreis wurden durch sie ganz beziehungsweise teilweise saniert. Alte Fachwerkhäuser, Burgen und Schlösser tragen die Handschrift der fachlich erfahrenen und mit Einfallsreichtum und Wissen ausgestatteten Mitarbeiter, aber auch sanierte beziehungsweise umgebaute Eigenheime und Neubauten sind im Portfolio.

Der Baubetrieb Voigtländer feierte 35-jähriges Bestehen.

Der Baubetrieb Voigtländer feierte 35-jähriges Bestehen.

50 Mitarbeiter im Unternehmen

Viele von den zeitweise etwa 50 Mitarbeitern sind bereits in den Ruhestand gewechselt und stolz auf das, was sie geschaffen haben. Heute sind im Betrieb die Mitarbeiter in den Gewerken Zimmerer, Maurer, Maler, Klempner-, Sanitär- und Heizungsbau auf vielen anspruchsvollen historischen Baustellen anzutreffen.

2008 übernahm Thomas Voigtländer die Geschäftsleitung der Baubetrieb Voigtländer GmbH. Dass Handwerkernachwuchs einmal Mangelware sein würde, war allerdings nicht absehbar. Die Meister des Restauratorenhandwerks bei den Zimmerern, Maurern und Malern können viele solide Kenntnisse vermitteln und beherrschen vor allem auch alte Techniken.

Baustellen in ganze Nordsachsen

Die meisten Kirchen erstrahlen inzwischen in neuem Glanz. Aber es gibt immer noch einige, die restauriert werden, so aktuell in Neußen, Niederstriegis oder Zschepplin. Auch historische Herrenhäuser sind in der Umgebung ein Geheimtipp für Investoren, die das Besondere suchen, zum Beispiel das Schloss Tiefenau. Mit dem Know-how zur Nutzung historischer und moderner nachhaltiger Baustoffe sieht sich die Firma für die Zukunft gut gerüstet. Überhaupt sind die Möglichkeiten, Gebäude für den Klimawandel fit zu machen, eine interessante Entwicklung – auch für die Firma Voigtländer GmbH. Auf jeden Fall hat sie genügend und vor allem erfahrene Mitarbeiter dafür.

LVZ

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