Bob-Legende Bogdan Musiol feiert 60. Geburtstag
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In Feierlaune auf Bogdan Musiols (3.v.l.) Geburtstagsfete zum 60.: Raimund Bethke, Bernhard Lehmann und Ingo Voge.
© Quelle: Foto: Bärbel Schumann
oschatz. Als Bob-Anschieber hat er wie kein anderer Medaillen gesammelt. 31 brachte er von Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften mit nach Hause. Den für ihn aus heutiger Sicht wertvollsten Erfolg errang er im legendären Nehmer-Bob in Lake Placid mit dem Olympiasieg. Fünf Mal nahm er als Aktiver an Olympischen Spielen teil. Die Rede ist von Bogdan Musiol aus Oschatz. Er saß bei Piloten wie Bernhard Germeshausen, Meinhard Nehmer, Bernhard Lehmann, Detlef Richter und schließlich Wolfgang Hoppe im Bob.
Noch immer weltweit der erfolgreichste Medaillen-Sammler seiner Gilde
Auch 22 Jahre nach seinem Laufbahn-Ende ist er noch immer weltweit der erfolgreichste Medaillen-Sammler seiner Gilde. Am 25. Juli wurde der in Oberschlesien geborene und in den 1960er Jahren mit seiner Familie in die DDR gekommene Musiol 60 Jahre alt. Am Sonnabend feierte er in Oschatz in seinem Fitness- und Gesundheitszentrum mit Verwandten, Freunden und natürlich einstigen Sportkameraden diesen Tag.
Zu ihnen gehörten Bobpilot Bernhard Lehmann und Ingo Voge. Besonders freute sich Bogdan Musiol, dass der ehemalige Bundestrainer Raimund Bethke gekommen war. Auch er war wie Musiol einst Bobfahrer, wurde Trainer und war nach der Widervereinigung bis 2010 Bundestrainer.
Ein Jahrzehnt stand dabei bis 2010 auch Bogdan Musiol als Sportwart des Deutschen Schlitten- und Bobsportverbandes an seiner Seite. „Den Sport-Job habe ich dann aber aufgegeben und Prioritäten hier in meinem Fitnessstudio gesetzt“, sagt Musiol rückblickend.
Sportliche Anfänge lagen in Wermsdorf
Ein solches Fest bietet auch Anlass, auf sportliche Anfänge zurück zu schauen. Bei Bogdan Musiol liegen die in Wermsdorf, wohin es seine Familie in den 1960er Jahren verschlug. „Mein erster Trainer in Wermsdorf war damals bei der BSG Medizin Wermsdorf Horst Kopsch, wo ich Leichtathlet war“, so der Ex-Wermsdorfer, der damals vor allem als Kugelstoßer erfolgreich war. Erfolge und Ehrgeiz führten seinen Weg nach Leipzig zum Sportclub DHfK. Nach Stagnationen sattelte Musiol zu den Kanuten um. Nach zwei Jahren wechselte er zum Armeesportclub Vorwärts nach Oberhof, dem späteren WSV Oberhof, wo Bobfahrer gesucht wurden und er die erforderlichen Tests bestanden hatte – zugleich war das der Anfang für die Wintersportlerkarriere eines „Flachländers“, die ihres Gleichen sucht. Gefeiert wurde im eigenen Fitness- und Gesundheitszentrums Balance. 1998 hatte der Vater von drei Söhnen das Fitnessstudio eröffnet, im Laufe der Zeit kamen eine Bowling-Anlage, eine Gaststätte und die Physiotherapie dazu.
„Ich bin stolz auf die Firma. Meine Arbeit macht mir viel Spaß, ist sehr abwechslungsreich“, sagt er. Auch sonst hat sich Musiol sein Leben eingerichtet. Vor elf Jahren hat er in zweiter Ehe die Frau im Meißner Dom geheiratet, mit der er schon neun Jahre zusammen war. Auch vierfacher Opa ist er inzwischen.
Mehr Zeit für Hobbys wie Stand-up Paddling
Seit Musiol die Reißleine in Sachen berufliche Doppelbelastung gezogen hat, bleibt mehr Zeit für Hobbys. Das Paar verbringt die gern an Seen und Flüssen, hat das Stand-up Paddling für sich entdeckt. Vor allem auch deshalb, weil Hund Fips vorn auf dem Brett gern mit dabei ist. Aber auch die Musik hat es dem ehemaligen Bobfahrer angetan. „Schon in Leipzig beim Club hatten wir eine kleine Band. Ich spiele Gitarre und Mundharmonika. Manchmal komponiere ich auch selbst etwas“, so Musiol. Musik sei ideal, um bei Stress wieder ruhiger zu werden.
Von Bärbel Schumann
LVZ