Botschafter für erlebbare Regionalgeschichte
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Martina Lotzmann begrüßt die Gäste zum Jubiläum „Fünf Jahre Gästeführer Hubertusburg".
© Quelle: Bärbel Schumann
Wermsdorf. 2013 stand die Königliche Jagdresidenz Schloss Hubertusburg über Monate hinweg im Fokus von Kunstliebhabern und Geschichtsinteressierten. Und auch jene, die sich vom Können sächsischer Baumeister inspirieren lassen wollten, waren auf Hubertusburg zur Sächsischen Landesausstellung richtig. Damit die Besucher fachkundige Informationen erhielten, wurden zuvor Kunstvermittler ausgebildet. Sieben von ihnen hielten auch nach der viel beachteten Schau dem Sächsischen Versailles die Treue und führen seitdem als die „Gästeführer der Hubertusburg“ Besucher durch das Schloss.
Interesse am Schloss fördern
„Als damals die große Sonderschau der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ihre Pforten schloss, war allen klar, dass das geweckte Interesse an dieser grandiosen Schlossanlage und ihrer Geschichte nicht einfach enden darf. Deshalb sagten wir uns, wir müssen weiter machen und allen, die sich für die Hubertusburg interessieren oder sie kennenlernen wollen, diese Möglichkeit geben“, blickt Martina Elvira Lotzmann zurück. Immerhin besuchten 2013 mehr als 83000 Gäste die Jagdresidenz. Gemeinsam mit der Liptitzerin schlossen sich Rosemarie Riedel und Tilo Blamberg aus Wermsdorf, Ulf Müller aus Mahlis, der Oschatzer Wolfgang Berger sowie die beiden Dresdner Joachim Balling und Gerold Dubau dem Freundeskreis Schloss Hubertusburg als „Gästeführer der Hubertusburg“ an.
Dankeschön nach fünf Jahren für Engagement
Das war vor fünf Jahren. Nun war dieses Datum Anlass, mit Mitstreitern, Partnern und Unterstützern das kleine Jubiläum zu feiern und auf Erreichtes zurückzublicken. „Unser Anliegen war es, nach der Schau das Schloss weiter zu beleben, bis eine nachhaltigere Lösung gefunden wird“, so Martina Elvira Lotzmann auf der Veranstaltung, mit der den Akteuren Danke sagen wollten. Wermsdorfs stellvertretende Bürgermeisterin Ursel Fritzsche, die den Bürgermeister vertrat, dankte den Gästeführern für ihr Engagement. Das sei einzigartig und stets spüre man bei ihrem Tun das Herzblut, mit dem sie nicht nur Fremden die Historie des Schlosses näher bringen und so zu einem gewichtigen Faktor bei der Tourismusentwicklung in der Horstseegemeinde geworden sind.
800 Führungen auf Hubertusburg
Das dies keine Floskel ist, belegt die Tatsache, dass die sieben Gästeführer, die für ihre Arbeit nur eine Aufwandsentschädigung erhalten, im vergangenen Jahr 800 Führungen auf Hubertusburg durchführten. „Bisher haben wir auch keine Führung absagen müssen“, bemerkte einer. Was treibt die Ruheständler, Angestellten, Freiberufler oder andere an, das ehrenamtlich zu tun?. Warum kommt man von Dresden nach Wermsdorf, um Neugierigen das Schloss zu zeigen und zudem eigene Veranstaltungen wie Konzerte, den Adventsmarkt, Lesungen und anderes mehr unter dem Dach des Freundeskreises Schloss Hubertusburg zu organisieren? Da ist die Liebe zu dieser Anlage und die Begeisterung für deren Geschichte. Der Stolz, solch ein faszinierendes Bauwerk in der eigenen Heimat zu haben. Da ist die moralische Verpflichtung, dieses Erbe, das Wissen an nachfolgende Generationen zu vermitteln. Und da ist auch der Antrieb, diesen Schatz zu bewahren. Zudem schätzen alle Gästeführer das Miteinander in ihren Reihen, gemeinsam für ein Ziel einzustehen. Das gehe nur, wenn auch die Chemie untereinander stimme, sich jeder mit seinen Stärken einbringt. Das dies auch anderswo Anerkennung findet, belegt das Geburtstagsständchen des Salon-Trios von Joachim Karl Schäfer an diesem Tag.
Wie es weiter geht? Alle hoffen, auch bei der vor wenigen Tagen angekündigten neuen Sonderausstellung weiter und wieder Gäste führen zu können. Denn das große Ziel, sei ja damit noch nicht erreicht.
Von Bärbel Schumann
LVZ