Grüne und Freie Wähler in Oschatz fordern Nachbesserungen für Radwegekonzept
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Die Radwege in Oschatz sind gut, können aber besser werden. Die Grünen und die Freien Wähler im Stadtrat wollen deshalb neue Impulse für das Radwegekonzept der Stadt durchsetzen.
© Quelle: Christian Neffe
Oschatz. Am 9. April werden die Ergebnisse des alle zwei Jahre stattfindenden Fahrradklimatests veröffentlicht. Ob Oschatz bei der Bürgerbefragung des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs besser abschneidet als 2016 (Platz 344 von 364 teilnehmenden Kommunen mit weniger als 50 000 Einwohnern)? Die Grünen-Stadträte David Pfennig und Uta Schmidt nebst den Abgeordneten der Freien Wähler fordern mit Blick auf die zum Teil unhaltbaren Zustände für Radfahrer im Stadtgebiet und dem Umland eine Überarbeitung der Radwegekonzeption.
Sorgenkind Bahnhofstraße
Ein entsprechender Antrag liegt dem Stadtrat zur Abstimmung in der kommenden Sitzung am 5. März vor. „Unabhängig von positiven Veränderungen durch den neuen Mulde-Elbe-Radweg gilt es, die Situation grundlegend zu verbessern. Besonders der Alltagsradverkehr muss mehr Beachtung finden“, erklärt David Pfennig. Letztmalig auf den Prüfstand kam das 2001 beschlossene Konzept im Jahr 2015. Johannes Runge, Student der Technischen Universität Dresden, arbeitete damals Potenziale und Probleme des Oschatzer Radwegenetzes heraus. Pfennig schlägt nun vor, die Überarbeitung des Konzepts wieder als studentisches Projekt zu vergeben, um den Aufwand für die Verwaltung zu schmälern. Hinweise von Bürgern, der Straßenverkehrsbehörde und einer Arbeitsgruppe, in der auch Stadträte aktiv sind, sollten in die überarbeitete Handlungsgrundlage für kommende Jahre einfließen. Finanziert werden könne alles über die Haushaltsstelle „allgemeine Planungsaufgaben“.
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Eine Verbesserung für den innerstädtischen Alltagsradverkehr wollen die Grünen im Oschatzer Stadtrat gemeinsam mit den Freien Wählern erreichen.
© Quelle: dpa
Neben einer Reihe neu zu schaffender, fortzuführender und miteinander zu verbindender Radwege in Oschatz und Umgebung sieht der Antrag vor, auf der Bahnhofstraße und im Zentrum und den Zubringerstraßen zur Innenstadt bessere Bedingungen für Radfahrer zu schaffen. Vor dem Hintergrund zunehmenden Radverkehrs in Oschatz und bundesweit und den statistisch erhobenen Unfallzahlen mit schwer verletzten Radfahrern sieht David Pfennig Handlungsbedarf. „Wer regelmäßig mit dem Rad in Oschatz unterwegs ist, kann von stellenweise optimalen bis hin zu absolut negativen Bedingungen, die vorherrschen, berichten“, sagt er. Als „absolut unhaltbar“ bezeichnet er die Situation entlang der von Pendlern und auch Einheimischen stark frequentierten Bahnhofstraße. „Wir können hier nicht warten, bis die Straße irgendwann instand gesetzt wird. Es gilt, zeitnah, einfach, kostengünstig und ohne baulichen Aufwand etwas zu erreichen, zum Beispiel durch Schutzstreifen am Fahrbahnrand“, führt er an.
Entspannung der Parksituation
Innerstädtisch gelten mit einer Reihe verkehrsberuhigter Einbahnstraßen sehr gute Voraussetzungen. „Mittels Beschilderung können diese Straßen punktuell für Radfahrer in der Gegenrichtung geöffnet werden“, so Pfennig. Weiterhin sieht der Antrag vor, die Sicherheit für den alltäglichen Radverkehr zu erhöhen – zwischen Bahnhof, Zentrum und Thomas-Mann-Gymnasium, Bahnhof und Collm-Klinik, Bahnhof und Fliegerhorst sowie zwischen Zentrum, Schulen, Discountern, Behörden, Freizeiteinrichtungen und den Stadtteilen. Ergänzend könne mit einer besseren Ausschilderung der Nebenwege, der Publikation von Radwegeplänen und dem Hinweis auf zu schaffende Radwege bei künftigen Straßenbauvorhaben erreicht werden, dass mehr Menschen vom Auto auf das Rad umsteigen, was wiederum mit einer Verringerung des Autoverkehrs und einer Entspannung der Parksituation einher gehen könne, resümiert David Pfennig.
Hier fehlen Radwege
Oschatz Endende Freiherr-vom-Stein-Promenade in Richtung Bahnhofstraße Anbindung Wermsdorfer Straße an Freiherr-vom-Stein-Promenade Anbindung Radwege an den neu gebauten Mulde-Elbe-Radweg Radweg entlang der Bundesstraße B6 vervollständigen Überregional Von Wellerswalde nach Leisnitz B6: Von der Aral-Tankstelle bis nach Großböhla B6: Lonnewitz bis Abzweig Ganzig (Anbindung an Jahnatalradweg) Staatsstraße 31: Von Lonnewitz bis Kreisverkehr und Mügeln, einschließlich Abzweig nach Casabra Von Leuben nach Thalheim
Von Christian Kunze
LVZ