Shopping in Oschatz: Händler wollen sich auf Kernöffnungszeit einigen
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So werden die Oschatzer die einheitlichen Öffnungszeiten in der Oschatzer Innenstadt nicht aussehen. Jetzt wollen sie die Händler auf eine Kernöffnungszeit verständigen.
© Quelle: Foto: LVZ-Archiv
Oschatz. Die Händler der Oschatzer Innenstadt leben zu einem großen Teil nicht nur von den Umsätzen der Stadtbewohner, sondern auch von den Einkäufen der Menschen aus dem Umland. Doch wer aus dem Dorf nach Oschatz fährt, der möchte gleich alle Einkäufe mit einem Mal erledigen und nicht mehrfach ins Auto steigen. Das kann jedoch unter Umständen zu einem Problem werden.
Kartin Hanel, Inhaberin von Intersport auf Neumarkt, liegt das Thema Ladenöffnungszeit schon seit längerem auf dem Herzen. „Tatsächlich gibt es Unterschiede in den Ladenöffnungszeiten. Die üblichen Öffnungszeiten sind von 9 bis 18 Uhr. Aber der eine öffnet früher und hört eher auf. Bei einem anderen ist es umgekehrt. Es gibt unterschiedlich lange Mittagspausen oder auch gar keine. Und manchmal macht ein Laden auch überhaupt nicht auf“, sagt Hanel.
Kundschaft nicht abschrecken
Wer also in der Stadt mehrere Besorgungen machen will, der muss genau planen oder sich über die entsprechenden Öffnungszeiten informieren. Das kann Kundschaft abschrecken. „Wir können es uns nicht leisten, den Kunden zu vergraulen, indem jeder anders aufhat“, mahnt Katrin Hanel. Sie hat herausgefunden, dass im Moment die sicherste Zeit, um möglichst viele offene Läden vorzufinden, zwischen 14 und 17 Uhr ist.
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„Ich weiß, dass es die Diskussion über einheitliche Ladenöffnungszeiten schon lange gibt und dass man sich über gewisse Kernöffnungszeiten verständigen kann. Aber ich habe den Eindruck, dass es nach Corona besonders durcheinander gekommen ist“, sagt die Händlerin. Sie sieht hier auch die Oschatzer Werbegemeinschaft, bei der sie Mitglied ist, ein Stück weit in der Pflicht. Eines würde jedoch alle Ladeninhaber gleichermaßen schaden. „Der Handel im Internet hat rund um die Uhr geöffnet. Wenn wir Kunden an den Online-Handel verlieren, dann fehlen uns die Umsätze, und die Situation bei den Geschäften in der Innstadt wird noch kritischer“, sagt Hanel. Sie wünscht sich, dass sich die Oschatzer Händler auf gemeinsame Öffnungszeiten einigen würden oder Kernöffnungszeiten festlegen.
Überzeugungsarbeit leisten
Thomas Schupke, Chef der Werbegemeinschaft und Inhaber des Computerladens, würde eine einheitliche Regelung auch begrüßen. Er sieht jedoch keine einfache Lösung des Problems. „Wir sind zwar über 60 Mitglieder in der Werbegemeinschaft, um eine Regelung zu finden, muss man aber auch bei den vielen anderen Ladeninhabern, die nicht bei uns Mitglied sind, Überzeugungsarbeit leisten. Das geht wirklich nur, wenn man persönlich in die Geschäfte geht und mit den Leuten spricht“, so Schupke.
Klinkenputzen bei den Kollegen
Frank Schneider, Inhaber einer Oschatzer Sanitär- und Heizungsbaufirma, glaubt auch, dass „Klinkenputzen“ notwendig ist. „Wir standen vor 20 Jahren vor einem ähnlichen Problem. Da hat sich jeder von uns einen Straßenzug vor genommen, und dann haben wir persönlich mit den Ladeninhabern gesprochen und argumentiert“, erinnert er sich. Die damalige Aktion hatte Erfolg. Die Werbegemeinschaft erlebte einen erheblichen Mitgliederzuwachs. Ähnlich könnte es jetzt auch wieder laufen.
Drei Schritte zur Einigung
Claudia Werner von den Oschatzer Freizeitstätten regte an, dass eine Liste mit den bestehenden Geschäften und derzeitigen Öffnungszeiten zusammen getragen wird. „Das könnte sicherlich die Stadtinformation erledigen“, sagte sie. In einem zweiten Schritt würden Mitglieder der Oschatzer Werbegemeinschaft mit den „unorganisierten“ Ladeninhabern ins Gespräch kommen. Und in einem dritten Schritt könnte in einer gemeinsamen Diskussionsrunde möglicherweise ein Abstimmung erfolgen.
„Wenn wir uns im Ergebnis einer Diskussion darauf verständigen könnten, dass die Läden in Oschatz wochentags von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 18 Uhr geöffnet sind, dann wäre ich glücklich“, so Kartin Hanel.
LVZ