Stadtrat stimmt für Nachbesserungen bei Radwegekonzept
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© Quelle: Foto: Christian Neffe
Oschatz. Bis die Ergebnisse des zuletzt Ende vergangenen Jahres durchgeführten bundesweiten Fahrradklimatests des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) vorliegen, dauert es noch vier Wochen. Die Grünen und die Freien Wähler in Oschatz leisteten der Auswertung Vorschub. Sie brachte einen Antrag in den Stadtrat ein. Dieser fordert die Verwaltung auf, das bestehende Konzept zur Radwegenutzung zu überarbeiten und weiter zu entwickeln. Dabei werden neben touristischen Strecken vor allem Alltagsradwege fokussiert.
Schurig: „Feine Sache“
Mitinitiator David Pfennig will der Stadtverwaltung keineswegs Untätigkeit vorwerfen. "Es ist vieles passiert, es werden gegenwärtig Änderungen und Verbesserungen entwickelt. Dennoch sollten wir uns nicht darauf ausruhen." Denn, so Pfennig, bei den Radwegen gibt es nicht ausgeschöpftes Potenzial. "Es gibt Zustände, die wir nicht länger hinnehmen sollten." Beispiele wie plötzlich in der Kurve endende Radwege in Altoschatz sollten der Vergangenheit angehören, so die Auffassung des Grünen-Stadtrates. Weiteren Nachholbedarf sieht er, gemeinsam mit seinen Fraktionskollegen, in der Bahnhofstraße. Auch Verbindungen von Oschatz zu umliegenden Orten und innerhalb der Stadt zwischen markanten Punkten sollten verbessert werden.
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Bessere Bedingungen für Radfahrer in Oschatz wollen die Grünen erreichen.
© Quelle: Roger Dietze
Zu Abstimmung im Stadtrat erhielt der Vorstoß uneingeschränkte Zustimmung. Ohne Gegenstimmen oder Enthaltungen votierten die 16 anwesenden Stadträte dafür. CDU-Fraktionschef Dietmar Schurig unterstrich die Wichtigkeit des Projektes mit den Worten „Das ist eine feine Sache. Das unterstützen wir gern.“ Joachim Rolke (ebenfalls CDU) wies darauf hin, dass der Passus im Antrag, in einer entsprechenden Arbeitsgruppe zur Fortschreibung des Konzepts sollten auch Stadträte mitwirken, geändert werden sollte. „Streng genommen sollte es hier heißen, dass Stadträte mitarbeiten müssen – schließlich ist es ihre Stadt“.
Fahrradklima verbesserungswürdig
Am 9. April werden voraussichtlich die Ergebnisse des alle zwei Jahre durchgeführten Fahrradklimatests des ADFC veröffentlicht. Für Städte mit weniger als 50 000 Einwohnern, zu denen Oschatz zählt, müssen mindestens 50 Menschen an einer Befragung zur Radfahrerzufriedenheit teilnehmen, damit die Ergebnisse in die Auswertung einfließen. Das Interesse an dieser Befragung ist in den zurückliegenden Jahren in Oschatz stetig gestiegen. Jedoch landete die Stadt im vergangenen Jahr nur auf Platz 344 von 364 ausgewerteten Städten ihrer Größenordnung.Probleme bestehen nach Auffassung der Befragungsteilnehmer im fehlenden Fahrradverleihsystem und der fehlenden Möglichkeit, Einbahnstraßen in der Gegenrichtung für Radfahrer zu öffnen. Kritik ernteten ebenso die Breite, Sicherheit und Beschilderung der Wege sowie das Radfahren im Mischverkehr mit Autos und die Führung an Baustellen.
Von Christian Kunze
LVZ