Am Sonntag wählen auch die Bürger in Schkeuditz und Taucha den Landrat für Nordsachsen. Wie blicken die Stadtchefs auf die Zusammenarbeit mit dem Landkreis? Wo gibt es Nachbesserungsbedarf?
Schkeuditz/Taucha. Die Bürger in Nordsachsen wählen am Sonntag den Landrat. Auch die Schkeuditzer und Tauchaer sind dazu an die Urnen gerufen. Wie beurteilt man in den Rathäusern die Zusammenarbeit mit der Kreisbehörde in Torgau?
Immer mal wieder geraten Planungen in die Bredouille, weil es in Nordsachsens Baubehörde nicht schneller vorwärts geht, moniert Tauchas Bürgermeister Tobias Meier (parteilos). Das sei bei der Sporthalle so gewesen oder beim Rittergutsschloss. Das Problem: Ohne grünes Licht aus Torgau können die Arbeiten nicht ausgeschrieben werden. Mit Blick auf steigende Rohstoffpreise in der Baubranche wird also auch eine lahme Behörde zum Kostentreiber. Dabei würde eine zügigere Bearbeitung von Bauanträgen nicht nur der Kommune helfen, sondern auch dem Landratsamt selbst, sagt Meier: „Wir rufen dann nicht so oft dort an.“ Auch mit dem Denkmalschutz sei es manchmal schwierig. Bei der Fassadensanierung der Oberschule zum Beispiel. Da gebe es schon seit fast einem Jahr eine Auseinandersetzung mit dem Landkreis, der einen historischen Zustand verlange. Das würde eine Sanierung von innen bedeuten – dann stünden aber Klassenräume nicht zur Verfügung. „Denkmalschutz ist in Ordnung“, sagt Meier, „aber es müssen schnellere Kompromisse gefunden werden.“ Bei mancher Entscheidung wünscht sich Tauchas Stadtchef, dass der Landkreis seine Ermessensspielräume mehr ausschöpft. Meier ist mit den Drähten ins Landratsamt aber grundsätzlich sehr zufrieden. Landrat, Dezernats- und Amtsleiter seien immer erreichbar – auch den Wochenenden. „Das ist nicht selbstverständlich“, findet der Bürgermeister. Es brauche jedoch eine bislang nicht bestehende Präsenz in Taucha. Auch, um die Leute mit einem politisch konstruierten Landkreis zusammenzubringen, der bei den Bürgern noch immer nicht angekommen sei.