Der Tod zeigt in Torgau, dass das Sterben witziger sein kann als gedacht
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Im Kulturhaus Torgau zeigt der Tod dem Publikum während der Comedy-Show die „Radieschen von unten“.
© Quelle: Laura Krugenberg
Torgau. Die Reihen waren gut gefüllt und die Gäste konnten sich bereits nach 20 Minuten vor Lachen kaum noch halten. Doch vor ihnen auf der Bühne stand eine Gestalt, die eigentlich wenig zum Lachen animiert – der Tod höchstpersönlich.
Geboten wurde eine knapp zweistündige Comedy-Show, die sich rund um das Ableben und die absurdesten Geschichten aus dem Arbeitsalltag des Sensenmannes drehte. Alles verpackt in Wortspielereien, flache aber auch tiefergehende Witze, die die Gäste hörbar überzeugten.
Sensenmann erzählt in Torgau von echten Todesfällen während der Show
„Kundenbindung ist nicht gerade meine Stärke“, erklärt der Tod. Dennoch waren einige dabei, die dem Sensenmann nicht zum ersten Mal begegnen. Vielleicht auch, weil eine gekaufte Karte zu seiner „Death-Comedy“-Show auch eine garantiere Lebensverlängerung ist.
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Oder auch nicht, denn im Gespräch mit der TZ verrät der Künstler im schwarzen Umhang, der niemals mit seinem Charakter bricht, dass in den letzten zehn Jahren etwa fünf seiner Gäste während einer Show gestorben sind. „Zu den Auftritten kommen auch sehr alte oder schwerkranke Personen“, erklärt er. In einem solchen Fall wird die Show dann unterbrochen und ein anderes Programm fortgeführt. „Dann wird natürlich darüber gesprochen und was das mit den Gästen macht – wie eine Art Therapie-Sitzung.“
Nächster Auftritt in Torgau steht bereits fest
In Torgau verlief die Show aber ohne Todesfall. Wer das Spektakel verpasst hat, hat im nächsten Jahr, am 26. Oktober 2024, noch einmal die Chance, dem Tod ganz nah zu kommen.