Dem Tode entronnen – und von Torgau aus direkt in die Oder-Schlacht
Er wollte sich nicht zum Handlanger des Terrorregimes machen lassen: Stefan Hampel (1918 - 1998), der aus der Wehrmacht flüchtete. Nach der Umwandlung seiner Todesstrafe durchlief er auch ein Verfahren der NS-Militärjustiz in Torgau.
Eine Gedenkfeier für Opfer der Militärjustiz in der NS-Zeit findet am Freitag in Torgau am Fort Zinna statt. Einer von ihnen war Stefan Hampel. Als Wehrmachtssoldat wurde er Zeuge des Massenmords an den Juden und desertierte. Ein umgewandeltes Todesurteil führte ihn auch nach Torgau. Hier gibt es die ganze Geschichte.
Silke Kasten
Torgau.Wenn er in seinem Leben eines lernen musste, dann das: Wer mit seinem Mut überleben will, muss sich gut verstecken, tarnen, wegducken können. Als junger Mann wurde er Zeuge der Massenmorde an den Juden in Weißrussland. Er war entsetzt und desertierte. Was folgte, war eine abenteuerliche Flucht, die den in Wilna gebürtigen jungen Mann auf Umwegen auch nach Torgau führte – damals ein zentraler Ort der furchterregenden NS-Militärjustiz. Auch lange nach dem Krieg traute er sich nicht, seine Geschichte öffentlich zu machen – galt doch ein Deserteur in Ost und West vielen Mitmenschen noch als ein Verräter. Stefan Hampels Leben ist eine sehr traurige und für die deutsche Historie symptomatische Geschichte.
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