Online-Portal „Dr. Azubi“ gibt Azubis im Landkreis Nordsachsen Tipps
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Das Internetportal „Dr. Azubi“ gibt Lehrlingen wertvolle Tipps.
© Quelle: privat
Nordsachsen. Die Ausbildungsjahre sind entscheidend für die berufliche Entwicklung junger Menschen, aber nicht immer verlaufen sie reibungslos. Überstunden, unklare Arbeitsbedingungen und mangelnde Informationen können für Auszubildende zu echten Herausforderungen werden. In dieser Situation gibt es jetzt eine wertvolle Ressource: das Online-Portal „Dr. Azubi“. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat nach dem Start des neuen Ausbildungsjahres auf diese Informationsquelle hingewiesen.
Unter der Webadresse www.dr-azubi.de finden angehende Fachkräfte im Landkreis Nordsachsen nicht nur nützliche Informationen, sondern auch wertvolle Tipps zur Bewältigung von Stress während der Ausbildung.
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Christian Ullmann, Geschäftsführer der NGG-Region Leipzig-Halle-Dessau, betont die Bedeutung dieser Online-Beratung für Auszubildende: „Nicht immer läuft in der Ausbildung alles rund und nicht immer nehmen es die Chefs mit den Vorschriften ganz genau. Gerade auch in diesen Fällen ist die Online-Beratung, die von der DGB-Jugend angeboten wird, für Azubis eine wertvolle Hilfe. Wer wissen will, welchen Urlaubsanspruch es gibt oder welche Arbeiten in der Ausbildung erlaubt sind, bekommt im Netz kompetente Hilfe.“
Infos zu Tätigkeiten im Job
„Dr. Azubi“ bietet Auszubildenden umfassende Informationen darüber, welche Aufgaben und Tätigkeiten in ihrem Job erlaubt sind und welche nicht. Dabei werden auch konkrete Beispiele genannt. So gehören beispielsweise das ständige Gassigehen mit dem Hund des Chefs oder das permanente Putzen der Restaurantküche nicht zu den zentralen Aufgaben eines Auszubildenden. Das Online-Portal fungiert somit nicht nur als Informationsquelle, sondern auch als Lotse für die eigenen Arbeitsrechte.
Der Bedarf an einer solchen Informationsquelle wird durch den kürzlich veröffentlichten DGB-Ausbildungsreport 2023 unterstrichen. Laut diesem Bericht gaben rund ein Drittel der bundesweit befragten Jugendlichen an, dass sie regelmäßig Überstunden leisten müssen. Ebenfalls ein Drittel absolviert ihre Ausbildung sogar ohne einen festgelegten Ausbildungsplan. Besonders in der Gastro- und Hotelbranche ist die Ausbildungsbewertung wenig schmeichelhaft. Koch- und Hotelfach-Auszubildende gehören zu den am schlechtesten bewerteten Berufsgruppen. Dies zeigt, dass es in einigen Branchen erhebliche Verbesserungsmöglichkeiten gibt.
Missstände bei Ausbildung
Ein besonders alarmierendes Ergebnis des Reports ist, dass ein Fünftel der Koch-Azubis angibt, Tätigkeiten zu verrichten, die nicht zu ihrer Ausbildung gehören. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels sollte eine qualifizierte Ausbildung mit guten Bedingungen eigentlich selbstverständlich sein. Doch leider ist dies noch nicht überall der Fall.
Christian Ullmann appelliert an Berufsanfänger, Missstände während ihrer Ausbildung nicht einfach hinzunehmen, sondern Rat beim Betriebsrat oder der Gewerkschaft zu suchen. Es ist wichtig, dass junge Menschen ihre Rechte kennen und sich für eine qualitativ hochwertige Ausbildung einsetzen.