Abdelkarim nach Angriff auf ZDF-Team: “Viel feiger kann ein Angriff gar nicht sein”

Comedian Abdelkarim ist fester Bestandteil der “heute-show”.

Comedian Abdelkarim ist fester Bestandteil der “heute-show”.

“Eins vorweg, ich bin immer noch schockiert und entsetzt” – so beschreibt Satiriker Abdelkarim die Geschehnisse, die sich am Freitag in Berlin abgespielt haben. Mit einem Kamerateam hatte er während einer Demo gegen Corona-Beschränkungen für die ZDF-“heute-show” gedreht. Dann kam es unweit des Alexanderplatzes zu einem gewaltsamen Angriff von Vermummten.

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Der Satiriker beschreibt es als “ein Wunder, dass keiner der Beteiligten bleibende Schäden” von dem Angriff davongetragen hat, der seit Freitag für bundesweites Aufsehen sorgt.

“Fast wie in einem Zombiefilm”

In einem ZDF-Interview schildert der 38-Jährige, wie er die Attacke am 1. Mai erlebt hat: “Ich habe nach rechts geschaut und gesehen, wie mindestens 15 bis 20 Leute auf uns zugerannt sind. Und das war schon fast wie ein Zombiefilm, wo aber die Zombies rennen können, schnell sind. Wirklich, man kann gar nicht beschreiben, wie schlimm das aussah.”

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Wie ernst die Situation für ihn und sein Team werden würden, habe er erst spät erkannt. “Ich dachte wirklich bis zur letzten Sekunde, dass die an uns vorbeirennen werden.” Als er die Gefahr erkannt habe, sei er instinktiv weggerannt, beschreibt der Deutsch-Marokkaner weiter. Nach wenigen Metern hab er sich dazu entschlossen, die Polizei zur Hilfe zu holen.

Als Abdelkarim mit den Einsatzkräften an den Tatort zurückkehrte, hatte sich die Schlägerei bereits aufgelöst: “Es war eigentlich keine Schlägerei – es war ein Einschlagen auf eine völlig wehrlose Gruppe, von der null Gefahr ausging. Viel feiger kann ein Angriff gar nicht sein.”

“Ich kann mir nicht vorstellen, dass keiner dieser 15 Leute diese Tat bereut”

Die Stimmung auf dem Gelände, auf dem der Satiriker zuvor für die “heute-show” gedreht hatte, beschreibt Abdelkarim als “harmlos”. Auf dem Demogelände, auf dem Interviews gedreht wurden, sei die Stimmung ruhig gewesen. Außerhalb dieses Bereichs habe das allerdings ganz anders ausgesehen. “Das, was ich gesehen habe, war schon eine sehr aufgeheizte Stimmung”, beschreibt es der Satiriker.

Die in den sozialen Netzwerken kursierenden Anschuldigungen, das ZDF-Team habe einen Angriff provoziert, weist Abdelkarim klar zurück. Die Täter selbst beschreibt er als “schwarz gekleidete Leute, die von jetzt auf gleich da waren”, von denen er jedoch keinen wiedererkennen würde.

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“Ich kann mir nicht vorstellen, dass von diesen 15 Leuten keiner diese Tat bereut, man kann nicht stolz darauf sein”, sagt der 38-Jährige.

Eine Idee, was hinter dem Angriff stecken könnte, hat Abdelkarim nicht: “Das war in jeder Hinsicht komplett sinnlos. Egal, unter welchem Deckmantel oder unter welchem Slogan das lief – es bleibt sinnlos.” Für ihn ist der Angriff “indiskutabel” und “lässt sich auch nicht schönreden”.

Auch wenn er die Tat aufs Schärfste verurteilt, will der Komiker dennoch die Gründe für den Angriff vom vergangenen Freitag erfahren. Die Tatsache, dass keiner der Verletzten bleibende Schäden davongetragen hat, gibt ihm dennoch Mut. Nichtsdestotrotz: “Diskussionskultur sieht anders aus.”

RND/liz

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