Bachelor Niko Griesert: „Ich habe absolut keine Strategie“
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Niko Griesert aus Osnabrück ist der neue Bachelor.
© Quelle: TVNOW / Ruprecht Stempell
Eigentlich ist das vor 17 Jahren gestartete Kuppelformat „Der Bachelor“ (RTL) nett-seichte Fernsehunterhaltung, in der ein Junggeselle unter 22 attraktiven Singlefrauen seine Herzensdame finden soll. Mal abgesehen vom veralteten Weltbild punktete die Sendung in den vergangenen Jahren meist mit schönen Landschaften und öden Dialogen. Im Prinzip klassische Rosamunde-Pilcher-Unterhaltung. Nur mit mehr Waschbrettbauch.
Doch in den letzten beiden Jahren hat RTL nicht unbedingt ein glückliches Händchen bei der Wahl der Protagonisten bewiesen. Erst setzte man auf den Basketballer Andrej Mangold, der in der Show zwar noch halbwegs sympathisch rüberkam, aber seit seiner Teilnahme an der letzten Staffel von „Das Sommerhaus der Stars“ (ebenfalls RTL) mit üblen Mobbingvorwürfen leben muss. Auch sein Nachfolger, der Kickboxer Sebastian Preuss, machte eher mit Geschichten aus seiner Vergangenheit Schlagzeilen als mit seiner Teilnahme beim „Bachelor“. Vom Gentleman zum Rosenkrawallier.
Griesert soll ramponierten Ruf retten
Der neue Bachelor Niko Griesert soll den ramponierten Ruf des TV-Kupplers wieder richten. Ein 1,91 Meter großer IT-Projektmanager (30) aus Osnabrück, der bereits eine neunjährige Tochter aus einer früheren Beziehung hat und nun via TV seine große Liebe sucht. Zumindest im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) zeigt sich der Vollbartträger von seiner aalglatten Seite. Auf die Frage, was er anders oder besser als seine beiden Bachelor-Vorgänger machen will, antwortet er: „Ich glaube, man kann gar nicht sagen, was man anders oder besser machen würde. Ich glaube, jeder Bachelor sollte sich selbst einfach treu bleiben. Man sollte uns nicht miteinander vergleichen, denn jeder von uns geht auf seine eigene Reise.“
Dem gebürtigen Kieler ist durchaus bewusst, dass man als TV-Junggeselle viel falsch machen kann. Man knutscht zu viel, zu wenig, ist zu prüde, zu draufgängerisch. Eine Taktik hat er sich aber nach eigenen Angaben nicht im Vorfeld überlegt. „Ich habe absolut keine Strategie und weiß, dass man es nie allen recht machen kann. Jede Staffel ist komplett anders, und dieses Mal sowieso“, sagt Griesert.
Coronabedingt fand der Dreh der elften Staffel erstmals in Deutschland statt. Doch selbst das stört den Strahlemann aus Niedersachsen nicht. „Ich finde es perfekt, dass wir hierbleiben, das soll ja kein Urlaubsflirt werden. Zusammen wegfahren können wir später immer noch“, lässt er sich in einem Interview mit RTL zitieren. In den letzten Jahren fanden die Drehs unter anderem auf den Malediven, in Mexiko und Südafrika oder auf den Bahamas statt. Nun trifft Griesert in der Auftaktfolge in Berlin auf seine 22 Singlefrauen. Nichts gegen Berlin. Aber die traumhaften Strände sucht man da nur nach Einnahme von genügend synthetisch hergestellten Pillen.
Bachelor Niko: Mit allen (PR-)Wassern gewaschen
Doch nicht nur den Drehort kann der Bachelor sich schönquatschen. Auch der Speeddatingaktion, bei der sich Junggeselle und Kandidatinnen nur wenige Minuten zur Begrüßung unterhalten, kann er noch etwas Positives abgewinnen. „Generell lasse ich mir gerne Zeit. So ein Date muss sich auch ein bisschen entwickeln, wenn man ein schönes Gespräch führt. Man will sich ja auch ein bisschen beschnuppern, kennenlernen und gucken, ob es so passt. Da kann man sich unglaublich viel Zeit lassen, finde ich.“
Man könnte zu dem Schluss kommen, dass Griesert mit allen (PR-)Wassern gewaschen ist. Sogar bei der Wahl des künftigen Wohnortes zeigt er sich kompromissbereit: „Ich fühle mich unheimlich wohl in Osnabrück. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Arbeit und schätze meine Kollegen sehr. Natürlich habe ich auch meine Familie da. Aber ich denke, dass man für die große Liebe bereit sein sollte, umzuziehen.“
Sieht ganz so aus, als hätte RTL dieses Mal einen perfekten Schwiegersohn ohne Ecken und Kanten gefunden. Wie langweilig.