Bauer Uwe bei „Promi Big Brother“: Seine traurigen Mobbingerinnerungen rühren zu Tränen

Bauer Uwe Abel konnte an Tag 15 nicht an sich halten – es wurde so emotional, dass dem 51-Jährigen die Tränen kamen.

Bauer Uwe Abel konnte an Tag 15 nicht an sich halten – es wurde so emotional, dass dem 51-Jährigen die Tränen kamen.

Köln. Tagtäglich führt uns „Promi Big Brother“ vor Augen, welche Themen beim Bundestagswahlkampf eigentlich im Vordergrund stehen sollen: Bildung, Bildung und Bildung.

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Zu beobachten war das in den letzten Tagen immer dann, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner zu diversen Herausforderungen antreten mussten und selbst einfachste Fragen für Ratlosigkeit sorgten. Welches ist das größte Organ des Menschen? Wie heißt der Vater von Luke Skywalker? Man wusste es nicht. Zugegeben: Eine gewisse Einfältigkeit ist quasi Einstellungskriterium für diese Show, und so mag sich manch einer der Bewohner blöder geben als er ist. Dumm ist eben Trumpf! Oder?

Eric Sindermann jedenfalls mag es gar nicht, wenn man ihn nicht für voll nimmt. Am Freitagabend, Tag 15 von „Promi Big Brother“, attestierten die Bewohner des „Big Planet“ dem Modedesigner, nicht das hellste Licht auf der Torte zu sein. Und schon schossen die Tränen. War ja auch irgendwie fies: Da sollten Papis Loveday, Jörg Draeger, Gitta Sax und Paco Steinbeck die Crew der „Raumstation“ der Intelligenz nach ordnen. Diese sahen live dabei zu – was die „Raumstation“ wiederum nicht wusste. Eric Sindermann landete fast ganz hinten, nur Bauer Uwe Abel schnitt noch schlechter ab. „Ich bin so dumm, verdammte Scheiße. Das nervt mich“, heulte der 33-jährige Ex-Handballer drauf los. Es sei „schlimm, wenn man so eingestuft wird“, das kenne er seit der Schulzeit. „Ist egal, ob man Matheaufgaben kann“ – Hauptsache, man mache sein Ding, gab er allen Zuschauern mit Rechenschwäche mit auf den Weg. Dass Uwe auf dem letzten Platz landete, schien hingegen niemanden zu wundern. Zumindest machte niemand Anstalten, ihn zu trösten – noch nicht.

Bauer Uwe öffnet sich

Ein Glück, dass es am Freitagabend in der „Duell-Arena“ gleich zu Beginn der Liveshow vor allem um Geschicklichkeit ging, nicht um Wissen. Da wurden Wimpel von Schnüren gepflückt und Arschbomben in ein Wasserbecken geturnt. Am Ende gewann das Team um Eric, der von seinen Kollegen zum Dank für seinen Einsatz vor der nächsten Nominierung geschützt wurde. Unmittelbar danach wurden zwei Bewohner auf die Nominierungsliste gesetzt. In einem entwaffnenden Moment musste „Big Brother“ dabei dem durchnässten Jörg Draeger noch einmal die Namen all der B-Promis vorlesen, die da mit ihm in der Show saßen (er entschied sich, wie viele andere auch, für Uwe Abel, Platz zwei belegte Influencerin Payton Ramolla).

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Auch jenseits vom Eric-Drama war der Freitag ein Marsch durch ein Tal der Tränen. Denn auch aus Uwe, von SAT.1 als „Bauer mit Herz“ angepriesen, quoll es nur so hervor. Dabei war der 51-Jährige bislang nicht unbedingt als Emotionsfeuerwerk aufgefallen. Nachdem er am Mittwoch Ina Aogo die Nominierungskarte überreicht hatte und die anderen „Raumis“ ob dieser Kaltschnäuzigkeit das große Lästern bekamen, ging Uwe einfach zu Bett und schlief ungerührt ein. Überhaupt eckte der „Bauer sucht Frau“-Teilnehmer von 2011 bei den anderen Bewohnern vor allem aufgrund seiner demonstrativen Teilnahmslosigkeit an. Was das denn solle, wollte nun Danny Liedtke wissen. Der 31-jährige Soapdarsteller nahm den Promi-Bauern ins Gebet. „Warum ziehst du dich denn zurück?“ Der Gescholtene sah sich unter Rechtfertigungszwang. „Wenn ich mich öffne, dann bin ich so verletzlich. Und ich weiß nicht, ob ich das sein will“, gestand er unter Tränen. „Weil ich mich dann so hilflos fühle.“

Danny, der noch am Vortag offen über Uwes Verschlossenheit gelästert hatte („Er sagt auch nie, was persönlich bei ihm los ist. Bist du bei der Show dabei oder will er sich hier durchschummeln?“), gab nun den Seelentröster und bohrte in Freud’scher Manier munter in Uwes Innerstem. Und siehe da: Tief in der Brust des Landwirts schlummerten so manche Traumata, die nur darauf warteten, vor einem Millionenpublikum herausgekramt zu werden. Uwe erzählte, wie er einst damit begonnen hatte, eine Mauer um sich herum hochzuziehen – im übertragenen Sinn freilich, aber nicht weniger wirkungsmächtig.

Auch bei Melanie Müller fließen die Tränen

Wie heftig das Mobbing – heute würde man sagen: Body Shaming – war, das Uwe über sich ergehen lassen musste, schockierte dann doch: „Ich habe da entschieden: Ich werde keine Kinder kriegen, dass meine Nase nicht vererbt wird“, gestand er. Deshalb die Mauer, deshalb die Verschlossenheit. Nur seiner Frau Iris gegenüber könne er sich so öffnen, wie er den anderen Bewohnern später erklärte. Seine neue emotionale Offenheit nutze Uwe jedenfalls sogleich, um bei Ina Aogo gut Wetter zu machen. „Ich will hier niemanden verletzen oder fertig machen“, sagte er der 32-jährigen „Königin der Spielerfrauen“ (O-Ton SAT.1) im Privatgespräch. Die glaubte ihm und reichte die verbale Friedenspfeife. „Ich hatte nie irgendwas gegen dich“, sagte sie. „Was machen wir jetzt? Waschen wir unser Gesicht und fangen hier von vorne an?“, fragte Ina dann augenzwinkernd, woraufhin Uwe lachend zustimmte und sich alle in die Arme fielen.

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Vom Moderatorenduo gab’s anschließend belehrende Worte über Toleranz und Mobbing und auch die Bewohner schüttelten betroffen den Kopf. Was sie freilich nicht davon abhielt, ausgerechnet Uwe mehrheitlich zu nominieren. Diesem fiesen Spiel wurde schließlich von den TV-Zuschauern ein Riegel vorgeschoben – gehen musste nicht der Landwirt, sondern Payton, die auf Platz zwei der Nominierungsliste gelandet war. Die 21-Jährige zog mit einem gequälten Lächeln von dannen. Die Sachen packen musste kurz vor Schluss schließlich auch das „Jahrhundertplaymate“ Gitta. Auch sie gab sich betont gelassen, entfleuchte dann aber doch mit dem ein oder anderen Tränchen im Gesicht.

Tränen gab es auch bei Melanie Müller (die man in den aufgezeichneten Rückblenden so sah, wie man sie kennt – in den Liveszenen hingegen seltsamerweise mit Glatze). Jörg Draeger hielt es offenbar für schlau, die 33-Jährige in Holzhammermanier daran zu erinnern, dass sie aufgrund ihres Jobs ihre zwei Kinder zu selten sehe – und diese ihre Mutter. Mehr als Umarmungen und ein paar lauwarme Worte hatte Jörg für die offenbar hochgradig Liebesbedürftige aber nicht parat. Miteinander sprechen ist sicherlich gut, dachte man da als Zuschauer – aber doch bitte nicht so! Wer genau hinhörte, konnte jedenfalls ob dieser beinahe schon fahrlässigen Psychoanalyseversuche Sigmund Freud im Hintergrund leise weinen hören.

RND/Teleschau

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